Europa-Journal

Europas Jugend, Menschenrechte, Deutschland, Rumänien

Was will Europas Jugend ? +++ Menschenrechtsverteidigerinnen unter Druck +++ Deutschland - Die Lehren aus Chemnitz +++ Rumänien - Noch sind nicht alle fort aus Tirol - Moderation: Cornelia Krebs

Was will Europas Jugend?

Wien stand diese Woche ganz im Zeichen des jungen Europa: Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft haben sich zum einen die Jugendminister und -ministerinnen zum Arbeitsgespräch eingefunden. Sie diskutierten eine neue Jugendstrategie, die ab kommendem Jahr stehen soll, und kündigen schon jetzt mehr Geld für altgediente Programme wie Erasmus an. Einen Konferenzsaal weiter aber haben sich auch etwa 260 Jugenddelegierte aus ganz Europa getroffen, die selbst die Wünsche der Jugend formulieren wollen. Und die gehen über Stipendienprogramme und gratis Interrailtickets weit hinaus. Von Umweltfragen über Informationsfreiheit bis zur politischen Beteiligung zeigt sich: Die Jugend beschäftigt, was die Gesellschaft an sich bewegt - eine Generation zwischen Unzufriedenheit und Aufbruchsstimmung, wie Isabella Ferenci herausgefunden hat.


Menschenrechtsverteidigerinnen unter Druck

EU-Politiker und Politikerinnen geben sich derzeit in Österreich die Türklinken in die Hand - die Ratspräsidentschaft ist Anlass für zahlreiche Treffen und Veranstaltungen, so fand vergangene Woche ein informelles EU-Außenministertreffen in Wien statt. Amnesty International nahm dies zum Anlass, in mehreren Veranstaltungen auf Schwierigkeiten und Gefahren hinzuweisen, denen Menschenrechtskämpferinnen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind. Ob in Kenia, Indonesien, dem Iran, El Salvador, Russland oder anderswo - Frauen, die sich mutig für die Rechte ihrer Mitmenschen und für Gleichberechtigung einsetzen, werden aufgrund ihres Engagements oft angegriffen und müssen sich gegen geschlechtsspezifische Anfeindungen und sexualisierte Gewalt wehren. Amnesty ruft zum besonderen Schutz dieser Frauen auf. Elisa Vass hat mit einer russischen Aktivistin gesprochen, die aufgrund ihres Engagements in Russland verurteilt worden ist.


Deutschland - Die Lehren aus Chemnitz

Drei Jahre nach der großen Fluchtbewegung stellt sich in Deutschland immer noch die Frage, ob es denn "geschafft" wurde. Viele, die diese Frage verneinen, haben mit ihren Aufmärschen in Chemnitz, Seite an Seite mit Rechtsradikalen, für politische Verstörung gesorgt - freilich nicht bei der AfD, die sich in ihren rechten Thesen und ihrem Weltbild bestätigt sieht. Eine - wenn auch nicht unmittelbare - Reaktion darauf ist die Bewegung "Aufstehen", initiiert von Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. Den Rechten nicht den Protest überlassen, lautet ihre Devise. Ob das diejenigen Deutschen, die sich vom Staat verraten und verlassen fühlen, überzeugen wird können? Ein Gespräch mit ORF-Berlin-Korrespondentin Hanna Sommersacher über Deutschland im Links-Rechts-Diskurs.


Rumänien - Noch sind nicht alle fort aus Tirol

Die Distanz zwischen Bukarest und dem Dorf Tirol im rumänischen Banat, gegründet von Tiroler Flüchtlingen vor gut 200 Jahren, ist groß - geografisch wie mental. Doch auch hier wurden die im August brutal niedergeschlagenen Demonstrationen gegen die grassierende Korruption im Land und Gesetze, die sie noch begünstigen, wahrgenommen. Die Konflikte der Hauptstadt finden ihr Echo in Tirol, wo einst Deutschsprachige, Rumänen, Ungarn, Kroaten und Roma zusammenlebten. Über Korruption, Misswirtschaft und Lethargie wird auch hier geklagt. Und wer von den Deutschsprachigen nicht schon vor 1989 weggegangen ist, hat das meistens danach getan. Geblieben sind die Alten und ein paar Kinder, die bei ihren Großeltern aufwachsen. Doch gekommen ist ein Biobauer aus Oberösterreich. Er hat sich in die Landschaft und in eine Tirolerin verliebt. Eine Reportage von Alexander Musik.

Moderation: Cornelia Krebs

Service

Amnesty international setzt sich derzeit in einer Kampagne für gefährdete Menschenrechtskämpferinnen ein.
www.amnesty.at/starkefrauen

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