Seeanemone

AFP/TARIK TINAZAY TARIK TINAZAY

Salzburger Nachtstudio

Rendezvous mit der Seeanemone

12 Fragen an den Evolutionsbiologen Ulrich Technau
Gestaltung: Katrin Mackowski

Wir Menschen sind Verwandte der hirnlosen, gallertartigen, aber unsterblichen Seeanemone, bekannt auch als "Blumentier". Ausgehend von der Annahme, dass alle Lebewesen über einen ähnlichen Genpool verfügen, analysiert der Evolutionsbiologe Ulrich Technau von der Universität Wien die frühe embryonale Entwicklung der Seeanemone und die Funktion von Genen.

Er fragt nach der Entwicklung des Gehirns, aber auch danach, wie Darm, Haut und Muskulatur während der Evolution entstanden sind. Der Forscher nimmt dabei immer wieder die allerersten Stadien der Embryonalentwicklung, die "Keimblatt-Theorie", ins Visier und fand heraus, dass Darm bildende Drüsenzellen anders entstanden sind als bisher angenommen. Das wirft ein grundlegend neues Licht auf die Evolution von Darm und Muskelgewebe.

Aber warum sind wir Menschen nicht unsterblich wie die Seeanemone? Warum sehen wir nicht aus wie dieses Nesseltier, das so extrem robust ist, keine Krebszellen entwickelt und ihre Leben wie auf dem Kopf stehend verbringt? Basierend auf der Entdeckung der "Kopf-Gene" im "Fuß" der Seeanemone, wurde ein neues Detail zur Evolutionsgeschichte komplexer Gehirne bekannt: Offenbar konnte sich vor rund 600 Millionen Jahren erstmals ein Sinneszentrum in einem noch hirnlosen, aber gemeinsamen Vorfahren entwickeln.

Ein Salzburger Nachtstudio von Katrin Mackowski

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