Frau sitzt auf einer Installation mit Laptop

APA/AFP/BEHROUX MEHRI

matrix - computer & neue medien

Konkurrenz statt Solidarität

1. Schöne neue Arbeitswelt? Lebensqualität in der Plattform-Ökonomie.
Gestaltung: Ulla Ebner
2. Betriebsrätin und Systems-Engineer: die neue Gewerkschaftsarbeit
Gestaltung: Alexandra Siebenhofer

1. Automatisierung und Digitalisierung stellen unsere Arbeitswelt auf den Kopf. Viele Jobs gehen verloren, andere entstehen neu. Online-Plattformen vermitteln schnell und einfach Arbeitsaufträge für sogenannte "Gig-Worker", also Menschen, die ohne fixe Anstellung und ohne soziale Absicherung nur für diese einzelnen Aufträge bezahlt werden. Diese neue Gruppe an prekär beschäftigten Arbeitnehmern ist weltweit am Wachsen - auch in der EU. Das stellt die europäische Arbeits- und Sozialpolitik vor neue Herausforderungen: Wie reguliert man den Arbeitgeber Plattform? Wie kann man die Gig- und Crowdworker sozial absichern? Mit der Qualität der Plattformarbeit beschäftigte sich diese Woche eine EU-Konferenz in Wien. Ulla Ebner hat sie besucht.

2. Die Zukunft der Arbeit ist digital. Und die Zukunft der Arbeitenden? Über Online-Plattformen bekommen sie ihre Aufträge, den Chef oder die Chefin sehen sie höchstens per Skype. Und Arbeitskollegen sind vor allem Konkurrenten - und nicht mögliche Verbündete bei der Gründung eines Betriebsrates. In mehr oder weniger düsteren Szenarien sehen Gewerkschaft und Arbeitervertretungen die sogenannte Plattform-Ökonomie. Auch deshalb, weil bei Plattformen wie "book a tiger" oder "mechanical turk" statt "Angestellten" selbstständige Ein-Personen-Unternehmen tätig sind, die voneinander isoliert und unter dem Druck globaler Konkurrenz ihre Arbeitskraft feilbieten. Droht mit der Vernetzung von Auftraggebern und Arbeitsanbietern auf Online-Plattformen der kapitalistische Kollaps? Oder gibt es noch Hoffnung für das Arbeiten auf der Plattform? Alexandra Siebenhofer hat bei einer Tagung der Arbeiterkammer und der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt FORBA recherchiert.

Moderation und Redaktion: Franz Zeller

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Konferenz "Digitalisierung der Arbeit"

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