Radiokolleg - "Dein ist mein ganzes Herz"

Franz Lehár im Porträt (4). Gestaltung: Julia Reuter

Zu Beginn seiner Karriere, als Franz Lehár Militärkapellmeister bei der k.u.k.-Armee war, empfand er als hilfreichste Kritik die Reaktion der Feldwebel:
"Wenn ihnen etwas gefallen hat, sind sie zu mir gekommen und ham mir gratuliert, und wenn ihnen etwas nicht besonders gefallen hat, sind sie hinausgegangen und ham Zigaretten geraucht. Da hab ich gleich gewusst, was los ist."

Im Winter des Jahres 1900 dirigierte Franz Lehár seine Militärkapelle am Wiener Eislaufverein. Der fesche Kapellmeister mit den blauen Augen kam bei den Schlittschuhläuferinnen gut an, auch bei Lizzy Léon, der Tochter von Victor Léon, dem Oberregisseur vom Carltheater. So kam es zur ersten Zusammenarbeit von Franz Lehár mit Victor Léon, deren Ergebnis die 1902 uraufgeführte Operette "Der Rastelbinder" war.
Drei Jahre später schufen Franz Lehár sowie die Librettisten Victor Léon und Leo Stein mit der Operette "Die lustige Witwe"einen für damalige Verhältnisse unglaublichen Welterfolg. Das Werk wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt und löste vor allem in den USA einen "Merry-Widow"-Hype aus.

Das Oeuvre von Franz Lehár ist ausgesprochen umfangreich: Neben Symphonischen Werken, Liedern, Märschen oder auch Stummfilmmusik hat er der Musik zu insgesamt 30 Bühnenwerken komponiert. Zu den bekanntesten zählen - neben der "Lustigen Witwe" - "Das Land des Lächelns", "Paganini", "Der Zarewitsch", "Der Graf von Luxemburg" sowie "Zigeunerliebe".

Franz Lehárs Leben, seine Musik, die Zusammenarbeit mit dem Startenor Richard Tauber, mit Librettisten wie Victor Léon und Fritz Löhner-Beda stehen ebenso im Mittelpunkt dieser Radiokollegreihe wie auch die Zeit während des Nationalsozialismus. Dank historischer Radioaufnahmen aus den Jahren kurz vor seinem Tod, am 24. Oktober 1948, kommt Franz Lehár auch selbst zu Wort.

Service

Literaturliste:

Stefan Frey: "Was sagt ihr zu diesem Erfolg. Franz Lehár und die Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts" (Insel Verlag)

Franz Endler: "Immer nur lächeln... Franz Lehár. Sein Leben - sein Werk" (Heyne Verlag)

Norbert Linke: "Franz Lehár" (rororo Monographie)

Norbert Rubey (Hrsg.): "Franz Lehár. Die lustige Witwe (Partitur). Historisch-kritische Neuausgabe 2013" (Doblinger)

Barbara Denscher: "Der Operettenlibrettist Victor Léon. Eine Werkbiografie" (transcript Verlag)

Barbara Denscher/Helmut Peschina: "Kein Land des Lächelns. Fritz Löhner-Beda. 1883-1942" (Residenz Verlag)

Marie-Theres Arnbom, Kevin Clarke, Thomas Trabitsch (Hrsg): "Welt der Operette. Glamour. Stars und Showbusiness" (Brandstätter Verlag)

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