Bernhard Günther

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Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Ein risikofreudiges Programm für Wien Modern

Bernhard Günther im Gespräch mit Rainer Elstner.

"Wenn es Wien Modern nicht schon gäbe, müsste man es erfinden - als Experimentier- und Kommunikationsplattform mit identifikationsstiftendem Potenzial für die Wiener Musikszene einerseits, als das Wiener Fenster mit Aussicht auf das weltweite neue Musikgeschehen andererseits", sagte Bernhard Günther im Jahr 2014 zu seiner Bestellung als künstlerischer Leiter von Wien Modern. Er hat die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, das Festival hat künstlerisch an Relevanz gewonnen und hat sich gleichzeitig weiter mit der derzeit boomenden freien Szene der Stadt vernetzt.

Die Zahlen für die Ausgabe zum 30. Geburtstag des Festivals: 34 Spieltage, 29 Spielstätten in 10 Gemeindebezirken, mehr als 100 Veranstaltungen mit über 80 Ur- und Erstaufführungen. Generalthema ist heuer "Sicherheit" - das Eröffnungskonzert der Wiener Philharmoniker ohne das Sicherheitsnetz eines Dirigenten ist nur der Anfang eines herausfordernden Festivalprogramms. Weitere Highlights: Die Wiener Symphoniker mit dem Programm "Panic", das ORF RSO Wien mit "Chaos & Ekstase" im Musikverein sowie am 14. Oktober mit der spektakulären Neuproduktion von Olga Neuwirths "The Outcast. Homage to Herman Melville". Das selten live zu erlebende London Jazz Composers Orchestra beim Abschlusskonzert am 30. Oktober steht für die starke Präsenz von Improvisation bei der heurigen Festivalausgabe, in der sich auch grafische Notation, Musik um 1968, "unspielbare" Herausforderungen, der Avantgarde-Pionier John Cage und zahlreiche junge Künstler/innen entdecken lassen.

Bernhard Günther wurde 1970 in Thun (Schweiz) geboren, studierte an der Musikhochschule Lübeck (Violoncello) und der Universität Wien (Musikwissenschaft). 1994 kam er als Herausgeber des Lexikons zeitgenössischer Musik aus Österreich ans neugegründete mica - music information center austria, wo er bis 2004 als Kurator für neue Musik, Urheberrecht, Internet u. a. sowie zuletzt auch als stellvertretender Geschäftsführer tätig war. Als Mitglied des Gründungsteams der Philharmonie Luxembourg programmierte er u. a. das Neue-Musik-Festival rainy days. Seit 2012 entwickelt und leitet er zusätzlich das Festival ZeitRäume Basel, das im Biennalrhythmus neue Musik und Architektur miteinander in Beziehung stellt.

Sendereihe

Gestaltung

  • Rainer Elstner