Doris Ellen-Bauer

TANJA NOEL

Punkt eins

Jazz, Träume und Dialyse

Warten auf die Spenderniere.
Gast: Doris Ellen Bauer, Jazzsängerin.
Moderation: Elisabeth Scharang.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Seit ihrem 19. Lebensjahr leidet Doris Ellen Bauer an einer chronischen Nierenerkrankung; mit 27 wurde ihr die erste Spenderniere transplantiert, mit 32 Jahren bekam sie die zweite. "Damals habe ich zu mir gesagt: Worauf wartest du noch?! Verwirkliche deine Träume! Also habe ich zu singen begonnen. Heute ist das mein Beruf, mein Leben." Die gebürtige Oberösterreicherin begann mit 36 Jahren eine Gesangsausbildung, stand wenig später als Jazzsängerin auf der Bühne und im Studio. Fünf CDs sind in den letzten 14 Jahren entstanden.

In den letzten Monaten hat auch die zweite neue Niere aufgehört, mit voller Kraft zu arbeiten. Drei Mal in der Woche wird das Blut von Doris Ellen Bauer seither gewaschen. Drei Mal in der Woche durchläuft sie die Prozedur der Dialyse, damit sich ihr Körper nicht selbst vergiftet. Im Durchschnitt beträgt die Lebensdauer eines transplantierten Organs zehn bis fünfzehn Jahre, danach heißt es für die PatientInnen: Warten. Auch Doris Ellen Bauer steht nun zum dritten Mal in ihrem Leben auf der Warteliste für ein Spenderorgan.

Hierzulande müssen PatientInnen im Durchschnitt 40 Monate auf eine Spenderniere warten. Damit liegt Österreich im europäischen Vergleich sehr gut, was unter anderem daran liegt, dass Organspenden nach dem Prinzip des Widerrufs geregelt sind - zum Beispiel im Gegensatz zu Deutschland. Dort beträgt die Wartezeit auf eine neue Niere durchschnittlich sechs Jahre.

Wie verkraften betroffene Menschen diese Belastung? Welche Strategien der Lebensplanung entwickelt man? Und woraus hat Doris Ellen Bauer die Kraft und den Mut geschöpft, mit Mitte dreißig eine Gesangskarriere zu beginnen; trotz oder wegen ihrer Krankheitsgeschichte?

Bei Elisabeth Scharang erzählt die Jazzsängerin und Dialysepatientin über ihren Umgang mit der chronischen Krankheit, über Grenzerfahrungen, ihre Liebe zur Musik und warum sie nach vielen Jahren der totalen Verschwiegenheit, was ihre Krankheit betrifft, nun öffentlich darüber redet.

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