Frau vor Kunstwerk von Gustav Metzger

AFP/GEOFF CADDICK

Radiokolleg - Positionen in der Kunst

Gustav Metzger (1), Richard Kriesche (2), Brigitte Kowanz (3), Susan Philipsz (4)
Gestaltung: Thomas Mießgang, Nicole Dietrich, Marlene Nowotny

Die Radiokolleg-Langzeitserie ´Positionen in der Kunst` will Kristallisationspunkte in der Entwicklung der Kunst der letzten 50 Jahre aufzeigen: Momente, in denen sich eine neue Dringlichkeit, mediale Sensibilität oder auch politische Durchschlagskraft auf eine Weise manifestierte, die man bis dato so noch nicht gekannt hatte. Eine Kunst, die traditionelle Genres transzendiert und im intermedialen Diskurs neue ästhetische Sprachen zwischen Sinn und Sinnlosigkeit, zwischen Traum und Trauma zur Debatte stellt.

Gustav Metzger - Meister der performativen Destruktion (1)
Pete Townshend, der Gitarrist der Band The Who, war bekannt dafür, dass er am Schluss eines Auftrittes seine Gitarre zerschmetterte. Was wie ein Akt brachialer Gewalt wirkte, war in Wahrheit die Adaption eines Konzeptes des Künstlers Gustav Metzger, den er einmal in einer Lecture erlebt hatte: "Auto Destructive Art" meinte Kunstwerke, die sich selbst zerstörten und deshalb nicht Gefahr liefen, zur Warenform zu gerinnen.

Metzger, 1926 in Nürnberg geboren wurde, aber fast sein ganzes Leben bis zum Tod im Jahr 2017 in London verbrachte, hatte als Zeichner und Maler begonnen, entwickelte sich aber bald zum Pamphletisten und Aktivisten, dem es mehr um die radikale Geste und die politische Message ging als um das formvollendete Kunstwerk. Fast im Jahrestakt entwickelte der Exilant neue Ideen, darunter "Auto Creative Art", "kinetische Gemälde" und "Historic Photographs". Gustav Metzgers "Destruction in Art" Symposion 1965 in London versammelte viele junge Avantgardisten und gilt als Geburtsstunde der Performance-Kunst.

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https://oe1.orf.at/programm/20181108/532964

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