Sitzung des Nationalrates im Ausweichquartier in der Hofburg in Wien

APA/HANS PUNZ

Hundert Häuser

Wo die Demokratie wohnt

2017 - Ausweichquartier für das Parlament

Für die Dauer der Sanierung des Parlamentsgebäudes am Ring, die 2021 abgeschlossen sein soll, werden Räume der Hofburg, sowie eigens errichtete temporäre Pavillons am Heldenplatz genützt. Diese stellen - nicht nur aufgrund des sonst geltenden Bauverbots auf dem Platz - eine Sensation dar, denn es handelt sich um eine modulare Holzkonstruktion, die nach Gebrauch wieder demontiert und andernorts aufgestellt werden kann. Nicht nur Bürogebäude, wie die Parlamentspavillons, auch Einfamilienhäuser können mit diesem von der Firma Lukas Lang Building Technologies entwickelten Bausatz-System errichtet werden. "Somit ist das hier die nachhaltigste Bauweise, die ich kenne", erklärt Architekt Christian Leitner, der Geschäftsführer des Büro Lukas Lang mit dem patentierten System beschichteter Holzwerkstoffplatten.

Bettina Bauer-Hammerschmidt lenkte im Dienste der Parlamentsdirektion die Adaptierung der Hofburg für die Parlamentsnutzung. "Wir sind jetzt hier im großen Redoutensaal, der jetzt der Plenarsaal ist, sowohl für den Bundesrat als auch für den Nationalrat. Die große Aufgabe hier war, dass wir nach Ende der Ballsaison in sehr, sehr kurzer Bauzeit das zustande bringen mussten, damit wir rechtzeitig mit den Sitzungen im September beginnen konnten," so Bauer-Hammerschmidt. Der Saal bildet genau die Funktion des alten Saals ab, lediglich ein paar Änderungen wurden vorgenommen, die bereits im Sanierungsprojekt geplant sind. Das Rednerpult in der Mitte und auch das Plenum sind flacher geworden, genauso wie es im Sanierungsprojekt geplant wurde.

Architektur/Planung: Lukas Lang Building Technologies; Bettina Bauer-Hammerschmidt
Inbetriebnahme: 2017
Adresse: 1010 Wien, Heldenplatz

Gestaltung: Christina Höfferer

Service

Mit der Sendereihe "Hundert Häuser" wird eine Geschichte Österreichs anhand seiner Architektur erzählt - vom Jahr 1918, in dem am 12. November die Erste Republik ausgerufen wurde, bis zur Gegenwart. Für jedes Jahr steht ein historisch bedeutendes, architektonisch spannendes oder eine Epoche prägendes Bauwerk, das in jeweils einem Radiobeitrag porträtiert wird. Zu hören ist die hundertteilige Reihe von Montag bis Donnerstag um 17:25 Uhr, von Mitte Mai bis 12. November 2018.

Sanierung des Parlaments

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