Transvelo

LISBETH KOVACIC

Ö1 Kunstsonntag: Zeit-Ton extended und Radiokunst - Kunstradio

Transakustische Expeditionen

20 Jahre iftaf. Ein Rückblick auf vier transpeditionen durch Wien.
Eine akustische Vermessung der Stadt Wien aus vier verschiedenen Bewegungsperspektiven.

In dieser gemeinsamen Sendung der Zeit-Ton- und der Kunstradio-Redaktion feiern wir mit dem iftaf, dem Institut für transakustische Forschung sein 20jähriges Bestehen. Ernst Reitermaier, Jörg Piringer und Matthias Meinharter haben sich für ihren runden Geburtstag eine ganz besondere Veranstaltungsreihe ausgedacht und luden in den vergangenen Monaten vier Mal zu Transpeditionen, zu transakustischen Erkundungstrips durch Wien, per pedes, mit dem Fahrrad, mit dem Boot und mit der Straßenbahn. Dabei wurden die drei Institutsleiter jeweils von ausgewählten Professionistinnen und Professionisten begleitet, die gemeinsam mit ihnen die diversen Teilbereiche der Transakustik untersucht haben. Wir haben das gesamte Projekt mit dem Mikrophon begleitet. Die im Anschluss entstandene Radiokunst-Arbeit, die im zweiten Teil dieser gemeinsamen Sendung zu hören ist, basiert auf diesen Feldaufnahmen sowie auf weiterem akustischen Material, das vom iftaf im Rahmen der Transpeditionen gesammelt wurde. Davor lassen wir in einem gemeinsamen Gespräch mit Reitermaier, Piringer und Meinharter das Erlebte noch einmal Revue passieren.

"Von März bis Oktober 2018 veranstaltete das institut für transakustische forschung zur Feier seines 20-jährigen Bestehens vier öffentliche Expeditionen innerhalb Wiens, um in diesen Außenposten das Forschungsfeld der Transakustik weiter zu umkreisen.

In Anlehnung an die künstlerische Forschungsmethode und Veranstaltungsreihe hearings wurden heterogene Beiträge aus Kunst und Wissenschaft kombiniert. Das klassisch immobile Setting des Hör- oder Konzertsaals wurde in Bewegung versetzt, Feldforschung anstelle von Laboruntersuchungen und White-Cube-Ausstellungen.

Die Stadt Wien (mit ihren akustischen, architektonischen, geographischen und sozialen Gegebenheiten) spielte die Hauptrolle in dieser Versuchsanordnung. Sie war sowohl Gegenstand als auch Determinante des Prozesses anhand dessen die transakustische Psychogeografie er-fahren wurde.

Das Vertraute wurde zur terra incognita erklärt, die Expedition in das so entstandene Unbekannte eröffnete neue Perspektiven und Deutungsmodelle. Die Mobilität unterstützte dabei die konsequente Verfolgung der unfassbaren und sich ständig verändernden Idee der Transakustik, die transpeditionen fungierten als unerfüllbare Versuche, den Ereignishorizont zu erreichen.

Zusätzlich zu Gastbeiträgen von eingeladenen externen SpezialistInnen - Vorträge, Performances, musikalische und künstlerische Interventionen und Versuchsanordnungen - wurden auch von Institutsangehörigen transakustische Experimente durchgeführt. Die vier transpeditionen wurden dokumentiert und bilden so die Grundlage für weitere Verwertung und Theoriebildung im Rahmen der transakustischen Forschung.

Die "Zeit-Ton" - Redakteurin Susanna Niedermayr hat das gesamte Projekt mit dem Mikrophon begleitet. Vorliegende Radiokunst-Kunstradio-Sendung basiert auf ihren Feldaufnahmen sowie auf weiterem akustischen Material, das vom institut für transakustische forschung im Rahmen der transpeditionen gesammelt wurde - zu Lande und zu Wasser, individual und öffentlich." (iftaf)

1 transpedes 21. Mai 2018 (zu Fuß zur Jubiläumswarte)

2 transvelo 21. Juni 2018 (mit dem Rad zum Rückhaltebecken Auhof)

3 transnavis 21. August 2018 (mit Booten auf der Alten Donau)

4 transbim 21.Oktober 2018 (mit der Straßenbahn zwischen Ring und Gürtel)

Feldaufnahmen:
Susanna Niedermayr (Ö1)

externe Spezialist/innen:
Cordula Bösze, Alfred Stohl, Ulla Rauter, Gerald Straub, h9, Thomas Grill, Peter Brandlmayr, z.b.: ?, Frans Poelstra, Stefan Voglsinger, .aufzeichensysteme, Peter Kozek, eSeL, Oliver Hangl, Christine Schörkhuber

institut für transakustische forschung:
Matthias Meinharter, Jörg Piringer, Ernst Reitermaier

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