Lichtspiele im Sandgestein

AP/RICHEY MILLER

Vom Leben der Natur

Schillern, strahlen, leuchten

Die Physikerin Ille Gebeshuber spricht über Farben in der Natur.
Teil 1: Signale an die Umgebung.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Farben entstehen erst in unserem Kopf. Wir sehen mit Rezeptoren die Wellenlängen des Lichtes. Erst die Interpretation der Eindrücke im Gehirn "macht" die Farbe. Farben zu vergleichen ist schwierig, weil auch höhere Zentren im Gehirn zusammenspielen, um unsere Wahrnehmungen bunt zu machen.

Der "Sinn" von Farben ist in der Physik zu finden. Dunkle Oberflächen nehmen mehr Sonnenenergie auf, sie wärmen sich besser auf, als helle. Farben können auch der Kommunikation dienen: Warnfarben, Signalfarben, Lockfarben. Sie senden Nachrichten an alle Lebewesen in der Umgebung, die sie wahrnehmen können.

Unterschiedliche Farben können durch Mischungen von bestehenden Grundfarben entstehen. Dabei werden selbstleuchtende Körper von beleuchteten Körpern unterschieden. Im ersten Fall ergeben die Grundfarben Rot, Gelb und Blau das Weiß - das ist die additive Farbmischung. Im zweiten Fall ergeben die Grundfarben Cyan, Gelb und Magenta das Schwarz - das ist die subtraktive Farbmischung.

Farben können auch durch Strukturen von Oberflächen entstehen. Sie reflektieren das weiße Sonnenlicht in einer besonderen Weise: Durch die regelmäßigen Strukturen werden aus den Regenbogenfarben, aus denen das weiße Licht besteht, manche Farben herausgelöscht. Ein Farbeindruck entsteht, der sich je nach Sichtwinkel verändert, die Farben schillern. Weitere Beispiele für schillernde Farben sind auch die Farben von Dünnschichtsystemen, zum Beispiel von Seifenblasen.

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