Francesco Cilea: "Adriana Lecouvreur"

12. Jänner 2019, 19:30

Paris 1730. Ein mysteriöser Todesfall erschüttert die Theaterwelt: Adrienne Lecouvreur, eine der bedeutendsten französischen Schauspielerinnen, stirbt plötzlich im Alter von knapp 38 Jahren. Sofort kommen Gerüchte auf: Ist die attraktive Frau etwa von einer eifersüchtigen Nebenbuhlerin vergiftet worden? Schließlich war die Aktrice jahrelang mit Graf Moritz von Sachsen liiert, einem der begehrtesten Junggesellen Europas. Für die französischen Dramatiker Eugène Scribe und Ernest Legouvé war die Antwort eindeutig: Ja, sie wurde vergiftet. In dieser Version gab die Geschichte zumindest Stoff für ein spannendes Drama her. Vor nunmehr 170 Jahren, 1849, verfassten Scribe und Legouvé ihr Theaterstück "Adrienne Lecouvreur", in dem später, Schauspieldiven wie Sarah Bernhardt oder Eleonora Duse glänzten.

50 Jahre nach seiner Uraufführung stieß der italienische Komponist Francesco Cilea auf dieses Theaterstück. Die leidenschaftliche Liebesgeschichte regte sofort seine Fantasie an. Die intensiv gelebten Leidenschaften der Hauptfiguren finden musikalischen Ausdruck in Cileas faszinierender Komposition, die durch einprägsame Melodik und zarte Klangwirkungen verzaubert. Am 6. November 1902 erlebte "Adriana Lecouvreur" am Teatro Lirico in Mailand ihre erfolgreiche Uraufführung. In der Rolle des Maurizio begeisterte der Tenor Enrico Caruso sein Publikum.

Caruso war es auch, der bei der Erstaufführung von "Adriana Lecouvreur" an der New Yorker Metropolitan Opera als Maurizio auf der Bühne stand: das war am 18. September 1907. Seither haben Tenöre wie etwa Franco Corelli, Placido Domingo oder José Carreras den Graf von Sachsen an der Met verkörpert. An ihrer Seite hauchten in der Rolle der Titelheldin, Sopranistinnen wie Renata Tebaldi, Montserrat Caballé, Renata Scotto oder Mirella Freni ihr Leben aus.

Heute Abend ist die russische Sopranistin Anna Netrebko als Adriana Lecouvreur zu hören, der polnischen Tenor Piotr Beczala singt den Maurizio und die georgische Mezzosopranistin Anita Rachvelishvili verkörpert die Fürstin von Bouillon. Am Pult des Orchesters der Metropolitan Opera steht der in Mailand geborene Dirigent Gianandrea Noseda.

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• Opernabend