Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich

Christine Haidegger führt an unterschiedlichste Orte

"Unscheinbare Momente" und andere Erzählungen. Von Christine Haidegger. Es liest Chris Pichler. Gestaltung: Daniela Wagner.

Im ihrem aktuellen Erzählband versteht es Christine Haidegger, mit wenigen prägnanten Sätzen Atmosphäre einzufangen und die Leser mitten in die Leben ihrer Figuren zu führen. Die insgesamt 15 Geschichten spielen am Meer, in Ägypten, Venedig und Salzburg. Meist handeln sie von Geheimnissen, die unter der Oberfläche pulsieren. Haidegger spielt mit Klischees, menschlichen Abgründen und angedeuteten Idyllen. In "Unscheinbare Momente" etwa erzählt die Autorin von Enzo, einem einsamen Mann, der seine viel zu früh verstorbene Frau vermisst. In "Meergrün" lässt sie die Leser mit den Augen eines blinden Mannes sehen.

Christine Haidegger wurde 1942 in Dortmund geboren. Ihre Jugend verbrachte sie in Oberösterreich. Nach Aufenthalten in Frankreich, Italien und England lebt sie seit 1962 in Salzburg. Haidegger schreibt Lyrik, Kurzprosa und Romane. Für ihr Werk hat sie zahlreiche Preise erhalten, aber beinahe mehr Aufmerksamkeit als ihre Bücher fand ihre Arbeit als Literaturvermittlerin und ihr Engagement für die Interessen von Schriftstellern. Sie ist Mitbegründerin des Salzburger Literaturhauses, wo sie auch im Vorstand tätig ist, und sie rief den Meta-Merz-Literaturpreis ins Leben, der als Förderpreis für junge Autorinnen in unregelmäßigen Abständen ausgeschrieben wird.

Service

Christine Haidegger, "Nach dem Fest. Erzählungen" (Otto-Müller-Verlag, 2018)

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