APA/ROLAND SCHLAGER
doublecheck - das Ö1 Medienmagazin |
Laute Sprüche und leise Deals
Die Regierungsparteien verhandeln unter strengster Geheimhaltung über ein neues ORF-Gesetz. Eine der entscheidenden Fragen ist: Bleibt das System der Gebührenfinanzierung oder schafft sich die Politik noch mehr Zugriff auf den ORF über das Budget? Was heckt die Regierung da in den Hinterzimmern aus, während sie auf offener Bühne kampfrhetorisch alle Register zieht - speziell wieder beim Ausländerthema?
1. Februar 2019, 19:05
Die ORF-Reform & die Länder
Bis zum Sommer soll das neue ORF-Gesetz auf dem Tisch liegen, weitreichende Änderungen sind im Gespräch. Die FPÖ hat besonders die Gebührenfinanzierung im Visier, sie stellt sich eine Finanzierung aus dem Budget vor, was den ORF noch mehr vom Wohlwollen der Regierungsparteien abhängig machen würde. Wenn man nachfragt, stößt man noch auf eine Mauer des Schweigens. Wir beleuchten die Rolle der Bundesländer, denn die haben mehr Einfluss auf die Entscheidung, als man meinen möchte. Das zeigt das #doublecheck-Interview mit Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer von der ÖVP.
Blauer Bulle, schwarzer Bulle
Innenminister Herbert Kickl von der FPÖ liefert gerne verbalen Zündstoff, zum Beispiel seinen jüngsten Sager: "Das Recht muss der Politik folgen." ÖVP-Obmann Bundeskanzler Sebastian Kurz kommt dann immer die Rolle des Beschwichtigers zu, der Harmonie in der Koalition herausstreicht. Aber auch Kurz kann zündeln und elegant kontern. Aussagen werden geschickt platziert, Botschaften werden aufgeteilt. Wir nehmen die "Guter-Buller-böser-Bulle"-Rhetorik von ÖVP und FPÖ unter die Lupe, die maßgeblich vom Psychotherapeuten und Kampfrhetorik-Trainer Ferdinand Stürgkh geprägt wird. #doublecheck hat mit Stürgkh gesprochen, und er sagt: Sprachbilder sind mehr wert als Fakten.
Das importierte kalte Kalkül
Eine beispiellose Serie von Gewaltverbrechen gegen Frauen innerhalb weniger Wochen - und die Regierung liefert eine einfache Erklärung: Die Ausländer, die ab 2015 nach Österreich gekommen sind, haben die Gewalt importiert. Wir haben die Aussagen dazu analysiert. Dazu kommt auch noch ein Medienversagen: Die Berichterstattung über die Bluttaten strotzte vor Verharmlosungen, Täter-Opfer-Umkehrungen und fragwürdigen Wort-Schöpfungen. Wir schauen uns an, welche Folgen das hat.