Aus Böhmen - Musikakademie Europas

7. Februar 2019, 11:30

"Die Soldaten sterben und ich muss einen Marsch komponieren", schreibt er im ersten Weltkrieg. Er wird Opernkomponist in Serbien und Kroatien, viele seiner Werke tragen Titel aus der gesamten Region: "Erinnerung an Korfu" und "Pfingstrosen aus dem Kosovo". In seiner Musik klingen slawische Tänze Dvoraks an, seine Musik ist ein Nachklang an das 19. Jahrhundert. Er bleibt - im Leben und in der Musik - in Erinnerungen gefangen und wird niemals wieder sein Geburtsland betreten - zweimal auf der Reise dahin an der Grenze umkehrend.

Jan Urban, geboren 1875, wird auch noch zum Exilanten: das faschistische Kroatien verlassend, lässt er sich in Serbien nieder, für Titos Jugoslawien komponiert er hernach Partisanen-Lieder und Violin Solo Musik. Er stirbt 1952, eine Musik des Nachklangs hinterlassend. Seine Enkelin, die Pianistin Biljana Urban, trägt sie weiter.

Unsentimental und präzise und doch den Ton der romantischen Klavierliteratur nicht verleugnend, gibt Biljana Urban die Musik ihres Großvaters. Die Pianistin und Professorin hat schon Einspielungen von Jan Vorisek, Louis Andriessen und Cesar Franck vorgelegt.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Jan Urban: Klavieralbum
Biljana Urban, Klavier
Naxos 9701 20

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Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Irene Suchy