12. Februar 1934 - vor dem Burgtheater positionierte Heimwehr, gerüstet für bewaffnete Auseinandersetzung in den Straßen

ÖNB

Journal-Panorama

Februar 1934: 85 Jahre Debatte um ein paar Tage Kämpfe

Diskussionsrunde:
Kurt Bauer, Historiker, Buchautor: "Der Februaraufstand 1934 - Fakten und Mythen"
Karl Blecha, SPÖ
Andreas Khol, ÖVP
Diskussionsleitung: Astrid Plank

Am 12. Februar 1934 begann in Linz ein Aufstand des sozialdemokratischen Schutzbundes gegen das Dollfuß-Regime. Einige Tage lang gab es Schießereien in Wien, Graz, Bruck an der Mur und einigen anderen österreichischen Städten. Dann war es auch schon wieder vorbei.
Zurück blieben einige hundert Tote, das Regime verhängte das Standrecht und ließ neun Todesurteile vollstrecken, danach wurde die sozialdemokratische Partei verboten.
Jahrzehntelang haben diese wenigen Tage im Februar einen tiefen Graben zwischen ÖVP und SPÖ gezogen; zu seiner Überwindung wurde in der Nachkriegszeit immer wieder aufgerufen, nicht immer nachhaltig. Das Februar-Gedenken blieb eine Konstante für die SPÖ, so wie es das Bild des später ermordeten Kanzlers Engelbert Dollfuß im ÖVP-Klub war.
Erst kürzlich ist über einen Dollfuß-Vergleich wieder ein politisches Scharmützel zwischen den beiden Parteien entbrannt. Doch es gab auch schon gemeinsame Gedenkfeiern.
Haben also die Februartage 1934 immer noch politische Relevanz oder sollte ein Schlussstrich gezogen werden? Und vor allem: Was an den "Heldenerzählungen" von damals entspricht den Tatsachen, und was sind überhöhende Mythen? Ein soeben neu erschienenes Buch lässt manche Ereignisse von damals in neuem Licht erscheinen.

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