Das Ö1 Gesundheitsmagazin
Welt-Frauentag - Gesund am Arbeitsplatz +++ Eine Karte zur Reorganisation im Gehirn
6. März 2019, 16:40
1.
Arbeit kann äußerst sinnstiftend und erfüllend sein. Andererseits können Stressfaktoren unterschiedlicher Art der Gesundheit schaden - und bei Frauen kommt es häufig zu psychischen Belastungsreaktionen.
Viele Frauen haben ein klassisches Rollenbild verinnerlicht, demzufolge frau hilfs- und opferbereit sein muss und es sich andererseits nicht gehört, seine Meinung zu sagen oder sich durchzusetzen. Eine häufige Folge sind unterdrückte Gefühlskonflikte und in der Folge Depressionen, Angststörungen und verstärkter Konsum von Psychopharmaka.
Außerdem werden viele Frauen auch am Arbeitsplatz Opfer von sexueller, körperlicher und psychischer Gewalt. Vergessen darf man natürlich nicht: Frauen sind meist diejenigen in den Familien, die sich um Kinder oder kranke Eltern kümmern und somit mehrfachbelastet sind. Und schließlich werden vielen Frauen nur Teilzeitjobs angeboten, die einerseits oft nicht zum Leben reichen, anderseits im Alter in die Armutsfalle führen können.
Christoph Leprich führt zu diesem Thema ein Studiogespräch mit der Ärztin und Psychotherapeutin Dr.in Irene Kloimüller.
2.
Es handelt sich um die komplexeste Struktur, die wir kennen - unser Gehirn.
Dutzende Milliarden von Nervenzellen sind durch Billionen Synapsen miteinander verbunden. Und die genauen Verknüpfungen sind bei jedem Menschen individuell.
Das macht es zum Beispiel bei Operationen schwer, sensible Bereiche - wie das Sprachzentrum - genau einzugrenzen und nicht zu verletzen.
Um mehr über die Funktionsweise des Gehirns zu verstehen, geht man am CIR Labor, dem Computational Imaging Research Lab, an der MedUni Wien zurück an den Anfang:
Durch die Auswertung von MRT-Scans von Föten im Mutterleib haben die Forscher dort einen "Atlas der Gehirnentwicklung" erstellt.
Mithilfe von KI, künstlicher Intelligenz, werden die Scans nach gemeinsamen Merkmalen in den verschiedenen Föten-Hirnen ausgewertet.
Dank dieses Koordinatensystems lassen sich nun einzelnen Areale des Gehirns nicht mehr nur anhand ihrer Lage, sondern vor allem durch ihre Netzwerke identifizieren. In Zukunft kann das auch bei späteren Störungen helfen. Denn: Fällt etwa durch Krankheit ein Areal im Gehirn aus, kommt es vor, dass ein anderer Bereich einspringt und dessen Aufgabe übernimmt. Lässt sich diese Reorganisation steuern, dürfen Tumorpatienten oder jene mit Epilepsie wieder auf Rückgewinnung einiger Funktionen hoffen.
Andreas Maurer hat dazu Labor-Leiter Professor DI DR Georg Langs zum Gespräch getroffen.
Service
1. Frauengesundheit am Arbeitsplatz:
Dr.in Irene Kloimüller MBA
Ärztin, Psychotherapeutin, Unternehmens- und Organisationsberaterin
+43 699 104 00 755
E-Mail
Homepage
Internationaler Frauentag am 8. März
Wiener Programm für Frauengesundheit
24-Stunden Frauennotruf
Institut für Gendergerechtigkeit
Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren
Aktionsplan Frauengesundheit (des Sozialministeriums)
Frauen und Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
Equal Pay Day: "12-Stunden-Tag schadet Frauen"
Bildung und Berufschancen von Frauen in Österreich
Junge Frauen in Wien stellen (zu) hohe Ansprüche an sich
2. Computational Imaging Research Lab:
Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Georg Langs
Computational Imaging Research Lab (CIR)
Univ. Klinik Radiologie und Nuklearmedizin
Med Uni Wien
Anna Spiegel Forschungsgebäude
Lazarettgasse 14
1090 Wien
E-Mail
Homepage
Identifying Shared Brain Networks in Individuals by Decoupling Functional and Anatomical Variability (Studie 2016)
Ein Atlas der frühen Hirnentwicklung
Das Gehirn denkt in "Kasteln"
Wie Neuronen im wachsenden Gehirn ihren Platz finden
Hoffnung für das komplexe Gehirn
Evolution des Menschen: neues Gen ließ das Gehirn wachsen