ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Im Gespräch
Regula Stämpfli- Kampf um die Wirklichkeit
"Von der Verrückung der Wirklichkeit" - Andreas Obrecht im Gespräch mit Regula Stämpfli, Historikerin, Politologin und Medienwissenschafterin
14. März 2019, 21:00
"Trumpism" nennt die Historikerin, Politologin und Medienwissenschafterin Regula Stämpfli das politische Phänomen, das gerade die Welt verändert. Mittels populistischer Rhetorik, Ideologie, Gestik und Narrativen wird unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit langsam, aber spürbar verrückt. Die Verletzung der menschlichen Würde durch den "Twitter-Häuptling" alias Donald Trump greife tief in die Politik ein.
"Eine Revolution ist im Gange, die von Intellektuellen viel zu wenig auf den Punkt gebracht wird", sagt Regula Stämpfli, die sich als Wissenschafterin zugunsten demokratischer Strukturen engagiert. "Es ist eine Revolution, bei der es darum geht, uns die Welt und die Wirklichkeit, so wie wir sie kennen, wegzunehmen!"
Renationalisierung und umfassende Privatisierung sind für sie Angriffe auf bürgerliche Werte, die es abzuwehren gilt. In den Gegenbewegungen zu Neoliberalismus und schrankenloser Globalisierung sieht Regula Stämpfli im Gespräch mit Andreas Obrecht freilich auch eine Chance - denn das Lokale erlangt dadurch eine neue, auch politisch emanzipatorische Bedeutung.
Service
Regula Stämpfli, "Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt", Münsterverlag, Basel 2018
Regula Stämpfli, "Die Vermessung der Frau. Von Botox, Hormonen und anderem Irrsinn", Gütersloher Verlagshaus, 2013
Regula Stämpfli