Bernard-Henri Lévy

AFP/PHILIPPE LOPEZ

Leporello

Theater der Gedanken

Der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy ist ein glühender Europäer - dennoch ist er derzeit unglücklich mit der EU. Seine Frustration mit dem Status quo der EU, seine Visionen und Hoffnungen für Europa, aber auch seine Fragen und Unsicherheiten bringt Bernard-Henri Lévy derzeit in seiner Performance "Looking for Europe" auf die Bühnen Europas. Am Montag war er mit seinem assoziativen Monolog im Theater Akzent in Wien zu sehen. Lévys Wunsch für Europa wäre eine Politik der Mitte. Allerdings nicht im Sinne des verwaschenen, rückgratlosen Kompromisses, sondern eine Mitte voller Mut, Kraft und Entschlossenheit. Eine Mitte der mutigen Weisheit, wie er sagt. Um dem in Europa um sich greifenden Populismus und Extremismus entgegen zu treten, sollte die EU auch populäre Themen ansprechen, ist Lévy überzeugt. Ein Beispiel: das bedingungslose Grundeinkommen, das innerhalb eines einzelnen Nationalstaats nicht umsetzbar ist, gesamteuropäisch aber sehr wohl möglich wäre. Und um die drängenden Probleme unser Zeit ansprechen und lösen zu können, müsste die EU einen großen Schritt nach vorne machen und weiter zusammenwachsen: Lévy wünscht sich die Vereinigten Staaten von Europa.
In den Wochen und Monaten vor der Wahl zum europäischen Parlament kämpft der "Europäer französischer Abstammung" wortgewaltig für die Zukunft unseres Kontinents. Wir bräuchten wieder Hoffnung und Mut. Die Europäer wirkten müde - nicht so Bernard-Henri Lévy.-
Gestaltung: Sophie Menasse

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