Eine Japanmakake mit ihrem Jungen

AFFENBERG LANDSKRON

Vom Leben der Natur

Verhaltensforschung am Affenberg

Die Zooleiterin Svenja Gaubatz und die Biologin Lena Pflüger über die Japanmakaken von Landskron in Kärnten.
Teil 1: Ein großzügig angelegtes Gehege
Gestaltung: Thomas Thaler

Am Burgberg von Landskron in Villach leben 164 Japanmakaken in einem vier Hektar großen Gehege. Klima und Bewaldung sind mit dem ursprünglichen Lebensraum in Japan vergleichbar. Der "Affenberg" ist in der warmen Jahreszeit ein wichtiger Besuchermagnet. Die Affen sind an die Anwesenheit von Menschen in ihrem Gehege gewohnt, interagieren aber nicht mit den menschlichen Besuchern, wenn diese gewisse Verhaltensregeln beachten. Das Verhalten der Affen im Gehege entspricht daher weitgehend dem im Freiland. Auch wildlebende Affen in Japan werden in vielen Fällen gefüttert, um Konflikte in der Kulturlandschaft zu vermeiden.
Dadurch ergeben sich ausgezeichnete Bedingungen für die Verhaltensforschung. Die Japanmakaken von Landskron bilden eine große Gruppe, die aber in elf weiblichen Familienclans organisiert ist. Weibchen behalten eine lebenslange Bindung an ihre Mütter, die Clanmitglieder verteidigen sich gegenseitig, interagieren häufig und unterstützen sich etwa bei der Aufzucht des Nachwuchses. Männliche Tiere verlassen ihre Familie mit der Geschlechtsreife, bleiben im Gehege aber Teil der Großgruppe.
Es ist aber nicht nur die komplexe soziale Organisation, die im Fokus der Forschung steht. Da uns die Primaten genetisch sehr nahestehen, dienen sie als Modell für ein Vielzahl unterschiedlicher Fragestellungen. So wird am Affenberg etwa untersucht, inwieweit unterschiedliches Stressverhalten genetisch bedingt ist.

Service

GESPRÄCHSPARTNERINNEN:

Svenja Gaubatz
Zooleiterin
Dr. Lena Pflüger
Wissenschaftliche Leitung

Affenberg Zoo
Burg Landskron
A-9523 Landskron


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