Gefangen im Aussterbestrudel

3. Mai 2019, 13:00

Nashörner, Wildkamele oder Tiger zählen zu den bedrohten Tierarten, nicht nur weil der Mensch sie jagt und ihren Lebensraum zerstört. Werden Tiergemeinschaften kleiner, nimmt die Verwandtenpaarung zu - es kann zu einer sogenannten Inzuchtdepression kommen. Dann beginnt etwas, das WissenschaftlerInnen als "Aussterbestrudel" bezeichnen. Die genetische Vielfalt nimmt ab, der Nachwuchs ist oft krank, es kommt zu Fehlbildungen. Die Spermienqualität bzw. die Fruchtbarkeit der Tiere nehmen ab. All das beschleunigt das Aussterben der Tiere.

Tiergemeinschaften dann noch zu retten, ist schwierig. Ein Beispiel dafür wäre etwa die österreichische Blauracke. Einzelne Exemplare dieses Zugvogels kommen im Frühjahr noch nach Österreich, Brutpaare gibt es allerdings keine mehr. Würde es den Tieren helfen, andere Blauracken, etwa aus Ungarn, in Österreich anzusiedeln? Eine Methode, die als "Genetic rescue" bezeichnet wird: nicht verwandte Tiere bringen genetische Vielfalt und könnten die Population retten. Welche Risiken damit verbunden sind, diskutieren die Populationsgenetikerin Pamela Burger und der Evolutionsbiologe Frank Zachos mit Marlene Nowotny. Wenn Sie sich an der Sendung beteiligen möchten: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

• Punkt eins