Doron Rabinovici

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Leporello

Tone Fink - Doron Rabinovici

Ausstellung: GEH.finkelt

Heute Abend stellt der Künstler Tone Fink in der Wiener Hauptbücherei seinen vierteiligen Band "Tone Fink - Skizzen · Notizen 2010-2016 vor. Das Ganze passiert im Rahmen der Ausstellung "GEH.finkelt" zu seinem 75. Geburtstag, auch wenn der bereits Monate zurückliegt. Bisher hat es an die sechs Jubiläums-Veranstaltungen gegeben, schätzt Tone Fink. Eine Ausstellung läuft noch bis Anfang Juni Im Burgenland, eine andere ist Ende April im KUB, dem Kunsthaus Bregenz, über die Bühne gegangen, wo an einem Abend seine Zeichentrickfilme, großen Unikatbücher und die Performance "erFAHRbar" mit Finks fahrbaren Objekten gezeigt wurden. In der Hauptbücherei wird es keine Performance geben - dafür steht Tone Fink der Journalist, Autor, Musiker und DJ Fritz Ostermayer zur Seite, um über den wundersamen, finkschen Kosmos und seine Monats-Wochen- und Tagebücher zu sprechen, wie Tone Fink sie nennt. In der "Bibliothek der Provinz" erschienen, beinhalten die Bücher über Jahre Notiertes, Skizziertes, Fragmentiertes, Zitiertes, Ergänztes und Zerschnipseltes, aus dem Leben Gegriffenes, Abgeschriebenes, Mundartempfundenes, halblustig Umgebautes sowie Sinn- und Unsinnsprüche. Nicht unbedingt Neues - aber Gefundenes und künstlerisch Aufbewahrtes.-
Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer


Buch: I wie Rabinovici

Der Schriftsteller Doron Rabinovici kam mit drei Jahren aus Israel nach Wien. Er kam in ein Land mit bedeutend weniger Sonnentagen. Wien war eine graue, monumentale Stadt, in der sich das Leben nicht gerade auf der Straße abspielte - und in der Kinder vor allem artig sein sollten - zumindest in den 1960er Jahren. Doron Rabinovici hat einen vor kurzem verstorbenen rumänischen Vater und eine in Paris geborene Mutter aus einer polnischen Familie. Als jüdisches Mädchen überlebte Suzanne-Lucienne Rabinovici während des Nationalsozialismus mehrere Konzentrationslager. In Israel lernte sie ihren Mann David Rabinovici kennen, später zog die junge Familie aus beruflichen Gründen nach Wien. "I wie Rabinovici" heißt das neue Buch von Doron Rabinovici. Es geht um die Familiengeschichte der Rabinovicis, zu der auch ein besonderer Umgang mit Sprachen gehört. Ein großes Vorbild war für Doron Rabinovici der lebenslustige Vater, der "mehr Sprachen redete als beherrschte". Der Titel "I wie Rabinovici" (Verlag Sonderzahl) ist ein Verweis auf das überflüssige, weil unhörbare i am Ende seines Namens, das schon für viel Verwirrung in Österreich gesorgt hat, so der Autor. Wir sollten alle mutiger sein, und mehr Sprachen sprechen, als wir beherrschen, rät Doron Rabinovici in Anlehnung an seinen verstorbenen Vater. Multikulturalität sei letztendlich doch ein leidenschaftliches Improvisieren.-
Gestaltung: Hanna Ronzheimer

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