25 März 1957

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Dimensionen

Von der Kohle zu den Quanten

Wie die Wissenschaft auf die EU-Agenda kam.
Von Mariann Unterluggauer

Bei der Gründung der Europäischen Gemeinschaft 1957 einigten sich die sechs Gründungsmitglieder Frankreich, Italien, Deutschland und die Benelux-Staaten darauf, Wissenschaft in den Bereichen Nuklearforschung, Kohle, Stahl und Landwirtschaft gemeinsam zu finanzieren. Aber bereits in den 1960er Jahren wurde dieses Vorhaben auf weitere Felder ausgeweitet. Voran gingen die Franzosen, die Computer ohne die Unterstützung der USA bauen wollten.

Der Grund: Die Amerikaner hatten ihnen einen Superrechner von IBM verweigert. Also rief Charles de Gaulle ein eigenes Forschungsförderungsprogramm ins Leben, den "Plan Calcul". Er sollte die Zusammenarbeit in Europa verstärken. - Raumfahrt, Flugzeugindustrie, Meteorologie, Informatik, Telekommunikation, Materialwissenschaft und Umweltschutz standen seit 1965 auf der Liste möglicher Kooperationen.

Es folgten unzählige Arbeitsgruppen, Fortschritte und Rückschläge, bis Anfang der 1980er Jahre die Finanzierung für Wissenschaft und Technikförderung auf vernünftige Beine gestellt und die ersten großen Forschungsprojekte europaweit ausgeschrieben werden konnten. Daraus entwickelten sich aktuelle EU-Leuchtturmprojekte wie jenes zur Quantentechnologie.

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