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Leonardo da Vincis Einblicke in den HNO-Bereich +++ Wenn die Armut das Gesicht zerfrisst
8. Mai 2019, 16:40
1. Hatte Mona Lisa eine Lähmung des Gesichtsnervs oder war sie schwerhörig?
Vor 500 Jahren starb Leonardo da Vinci. Unweigerlich denkt man bei dem Namen des Renaissance-Gelehrten an Werke wie die "Mona Lisa" oder "Das letzte Abendmahl". Dabei war der florentinische Künstler zeitlebens nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Wissenschaftler. Das Ziel war stets dasselbe: Er wollte die Welt verstehen. Auch die innere. Angetrieben von seiner Neugier unternahm er anatomische Studien an Leichen. Verboten war das nicht, gern gesehen aber auch nicht.
Anfang des 16. Jahrhunderts sezierte er - für die Kunst - über 30 hingerichtete Männer und Frauen. Anatomie und Mechanik ihrer Körper hielt er detailliert in etwa 200 Zeichnungen fest, die sich heute größtenteils in Besitz der englischen Königsfamilie befinden.
Das Ergebnis: Ein neues und wirklichkeitsnahes Bild des Menschen. Noch immer können sich Leonardos anatomische Skizzen mit modernen Darstellungen des Körpers messen und bergen bis heute manch aufregende Erkenntnis.
Im ersten Teil dieser Reihe über "Leonardo da Vinci und die Medizin" widmet sich Andreas Maurer Leonardos Einblicken in die HNO. Ein Beitrag von Andreas Maurer.
2. Noma
Das Gesicht ist jener Teil des Körpers, mit dem wir uns selbst wahrnehmen, aber auch mit der Umwelt in Kontakt treten. Hier sehen, riechen, hören, schmecken und essen wir. Und je nachdem, wie ein Gesicht geformt ist, finden wir einen Menschen attraktiv und sympathisch oder umgekehrt. Nun gibt es in vielen sehr armen Ländern dieser Welt eine Krankheit, bei der sich das menschliche Antlitz im wahrsten Sinne des Wortes auflöst. Durch eine bakterielle Infektion namens Noma, die vor allem kleine Kinder betrifft, werden in unterschiedlicher Ausprägung Kiefer, Lippen, Wangen, Nase sowie die Augen zerstört. Wie viele Kinder weltweit jährlich an Noma erkranken, weiß man nicht genau. Allein in Westafrika sind es nach Schätzungen der WHO 80.000 bis 90.000. 90 Prozent von ihnen sterben. Jene zehn Prozent, die überleben, leiden ein Leben lang an ihren schweren Entstellungen. Seit etlichen Jahren fahren österreichische, deutsche und Schweizer plastische Chirurgen mehrmals im Jahr nach Afrika, um den von Noma betroffenen Kindern ihr Gesicht zurückzugeben. Ein Beitrag von Nora Kirchschlager.
Redaktion: Christoph Leprich
Service
1. Leonardo da Vinci:
Interviewpartner:
Univ.-Doz. Dr. Herwig Swoboda
Vorstand der HNO-Abteilung
Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel
Wolkersbergenstraße 1
1130 Wien
Homepage
Weiterführende Links:
Da Vincis anatomische Studien inspirieren Herzchirurgen (ORF 2018)
Kunstlauscher: das Ohr in der bildenden Kunst (Hören 2016)
Leonardo als Anatom (Süddeutsche 2012)
Renaissance! Zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci (ORF 2019)
Bücher:
Martin Clayton/Ron Philp, "Leonardo Da Vinci: The Mechanics of Man", J P GETTY TRUST PUBN 2010
Martin Clayton/Ron Philp, "Leonardo Da Vinci: Anatomist", Royal Collection Trust 2012
Hans Scholten, "Die Finder der modernen Anatomie: Leonardo da Vinci und Andreas Vesalius", epubli 2019
Richard Hörner, "Leonardo da Vinci: Die drei theoretischen anatomischen Programme 1491, 1509, 1510/11", Scriptline Publishers 2012
Bernd Roeck, Leonardo. Der Mann, der alles wissen wollte. Biographie", C.H. Beck 2019
Alessandro Nova: "La dolce morte" - die anatomischen Zeichnungen Leonardo da Vincis als Erkenntnismittel und reflektierte Kunstpraxis (PDF 2005)
2. Noma:
Interviewpartner/innen:
Ute Winkler-Stumpf
Pensionierte Lehrerin
Gründerin der Hilfsaktion Noma
Hilfsaktion Noma e.V.
Eichendorffstraße 39
D-93051 Regensburg
Telefon: +49 941 946161
E-Mail
Homepage
Dr. Harald Kubiena
Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie
Chirurg bei der Noma Hilfe Österreich
Sieveringer Str. 107/7
1190 Wien
+43 664 145 88 55
E-Mail
Homepage
Weitere Anlaufstellen:
Noma Hilfe Österreich
Hilfsaktion Noma in Deutschland
Hilfsaktion Noma in Österreich
Noma Hilfe Schweiz
