Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Stefan Matzenberger, Flucht, Priesterin Maria Kubin

Ein Blinder, der Augen geöffnet hat - Zum Gedenken an den Friedensaktivisten Stefan Matzenberger +++ Fluchtgeschichte mit Happy End - Ein von Nazis Verfolgter erzählt +++ Von der Psychotherapeutin zur altkatholischen Priesterin - Der Glaubensweg von Maria Kubin +++ An welchen Gott hat Jesus geglaubt? Bibelessay zu Johannes 14, 23 - 29. - Moderation: Martin Gross

1. Ein Blinder, der Augen geöffnet hat - Zum Gedenken an den Friedensaktivisten Stefan Matzenberger

Der Weltfriedenstag in der katholischen Kirche am 1. Jänner ist mit seinem Namen verbunden, ebenso die Einführung des Zivildienstes in Österreich, oder die Gründung der katholischen Friedensbewegung Pax Christi hierzulande. Die Rede ist von einem beinahe vergessenen Friedensaktivisten aus dem westlichen Mostviertel in Niederösterreich, - dem 1986 verstorbenen Juristen Stefan Matzenberger. Im Zweiten Weltkrieg war er als Soldat schwer verwundet worden, er verlor sein Augenlicht. Danach setzte er sich ein Leben lang für den Frieden ein. Sein Leben und Wirken wird nun in seiner Heimatgemeinde Ertl gewissermaßen wiederentdeckt- und damit in einer Zeit, in der - aufgrund internationaler Spannungen und Konflikte - das Thema Frieden besonders dringend erscheint. Anlässlich seines 100. Geburtstages hat es in Ertl vor kurzem eine große Gedenkfeier für den Friedensaktivisten gegeben. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


2. Fluchtgeschichte mit Happy End - Ein von Nazis Verfolgter erzählt

Es ist die Erzählung von der jahrelangen zermürbenden Odyssee einer Familie, die vor den antisemitischen Rassegesetzen der Nazis fliehen musste, - von Wien über Südtirol, die Emilia Romagna bis nach Rom. Und teils durch eigenes couragiertes Auftreten, teils durch die mutige Hilfe anderer hat die Familie überlebt. Wovon der mittlerweile 82-jährige Bruno Laufer berichtet, ist beileibe kein Einzelfall. Die Nazis haben Unzählige vertrieben (und wenn sie nicht fliehen konnten, wurden viele von ihnen ermordet). Dennoch ist es wichtig, auch heute noch genau hinzusehen, was damals geschehen ist, denn die Muster von Ausgrenzung, Verfolgung, Sozialcourage und Widerstand sind bis heute vergleichbar. - Gestaltung: Mathilde Schwabender


3. Von der Psychotherapeutin zur altkatholischen Priesterin - Der Glaubensweg von Maria Kubin

In der römisch-katholischen Kirche gibt es nach wie vor ein zähes Ringen in der Frage der Weihe von Frauen, sei es zu Diakoninnen oder zu Priesterinnen. Derzeit gibt es gerade wieder mehrere Aktionen, die eine Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche fordern, wie etwa die von Deutschland ausgehende Initiative "Maria 2.0". Zugleich war am 22. Mai auch der 25. Jahrestag der Unterzeichnung des apostolischen Schreibens "Ordinatio sacerdotalis" (übersetzt: "Die Priesterweihe") an die katholischen Bischöfe durch Papst Johannes Paul II., mit dem er die Diskussion um eine Priesterweihe für Frauen ein für alle Mal beenden wollte. Er erklärte damals, die Kirche habe keinerlei Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Alle Gläubigen hätten sich endgültig an diese Entscheidung zu halten.
In der altkatholischen Kirche hingegen, die sich um 1870 aus Protest gegen das Papsttum entwickelt hatte, gibt es Frauen als Diakoninnen und auch als Priesterinnen - seit Ende der 1980er und 90er-Jahre.
Die - wenn man so will - neueste Priesterin in der altkatholischen Kirche in Österreich wurde erst am vergangenen Wochenende in Graz geweiht: Die 54-jährige Psychotherapeutin Maria Kubin. Sie ist damit die sechste altkatholische Priesterin in Österreich.
Warum die Mutter dreier erwachsener Kinder diesen Weg eingeschlagen hat, und warum sie überhaupt von der römisch-katholischen zur altkatholischen Kirche gewechselt ist, unter anderem darüber hat Andreas Mittendorfer mit ihr gesprochen.


4. An welchen Gott hat Jesus geglaubt? Bibelessay zu Johannes 14, 23 - 29

Einen endgültigen Abschied zu nehmen von einem geliebten Menschen - das gehört wohl zum Schmerzhaftesten im Leben. Dem Autor des Johannesevangeliums, verfasst gegen Ende des 1. Jahrhunderts, dürfte das sehr bewusst gewesen sein. Räumt er doch dem Abschied Jesu von seinen Getreuen breiten Raum ein und lässt dabei sehr viel Tröstliches anklingen. So auch in der Bibelstelle, die am sechsten Sonntag der Osterzeit in den katholischen Kirchen gelesen wird. Einen Essay dazu hat Magdalena Holztrattner für die Lebenskunst gestaltet - sie ist Theologin, Armutsforscherin und Direktorin der katholischen Sozialakademie Österreichs.

Service

Bibelessay zu Johannes 14, 23 - 29
Pax Christi
Altkatholische Kirche Österreichs

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Wolfgang Amadeus Mozart
Album: CHRISTMETTE IN WIEN - MUSIK ZUR WEIHNACHTSZEIT
Titel: Kyrie - aus der Messe in C-Dur für Soli, Chor und Orchester KV 317 "Krönungsmesse"
Chor: Chorvereinigung St.Augustin
Solist/Solistin: Cornelia Horak /Sopran
Solist/Solistin: Gabriele Sima /Alt
Solist/Solistin: Gernot Heinrich /Tenor
Solist/Solistin: Alfred Sramek /Baß
Orchester: Orchester St.Augustin
Leitung: Andreas Pixner
Länge: 02:27 min
Label: Preiser PR90805

Urheber/Urheberin: Gregorianik
Album: INTROITUS - GREGORIANIK IM KIRCHENJAHR
Titel: Vocem iucunditatis - 6.Sonntag der Osterzeit
Gesamttitel: OSTERFESTKREIS
Textanfang: Vocem iucunditatis annuntiate, et audiatur, alleluia : nuntiate usque ad extremum terrae
Anderssprachiger Textanfang: Freudenrufe verkündet, damit man es hört, halleluja; tragt die Kunde bis an das Ende der Erde
Chor: Grazer Choralschola
Choreinstudierung: Franz Karl Praßl
Länge: 01:00 min
Label: ORF Radio Österreich 1 CD 058

Komponist/Komponistin: Traditional
Album: IN THE UPPER ROOM
Titel: Jesus is with me
Solist/Solistin: Mahalia Jackson /Gesang m.Begl.
Länge: 03:02 min
Label: Vogue 600061

Komponist/Komponistin: Franz Schubert/1797 - 1828
Gesamttitel: SYNAGOGISCHE KOMPONISTEN
Untertitel: Für verschiedene Gelegenheiten:
Titel: Tow L'hodos < Psalm 92 >, SZ 1 Nr.6
Solist/Solistin: Oberkantor Shmuhel Barzilai /Gesang
Chor: Wiener Sängerknaben
Solist/Solistin: Alexander Birnie /Solist der Wiener Sängerknaben
Solist/Solistin: Stefan Blaberschnig /Solist der Wiener Sängerknaben
Chor: Chorus Vienensis
Leitung: Günther Theuring
Solist/Solistin: Ernst-Dieter Janotka
Solist/Solistin: Raoul Gehringer
Solist/Solistin: Edgar Loibl
Solist/Solistin: Gunter Hinterberger
Solist/Solistin: Damiano Peretti /Orgel
Länge: 03:46 min
Label: ORF CD216

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