Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich

In der Pixelierung der Stunde

"Nepomuk" von Ann Cotten. Es liest Michou Friesz. Gestaltung: Gudrun Hamböck

In den nebeligen Wiener Weinbergen geht die Ich-Erzählerin an einer fast bis zur Lebendigkeit plastischen Nepomuk-Figur vorbei und trifft auf einer Aussichtsterrasse auf feiernde Ukrainer, die von Gastronomieschülern bedient werden. Jahre später, sie ist mittlerweile Besitzerin eines Kurhotels in den Karpaten, erzählen einige ihrer Gäste von einem denkwürdigen Wien-Aufenthalt und einer gespenstischen Heiligenstatue ...

Eine "Science Fiction auf Hegelbasis" hat Ann Cotten vor einigen Jahren angekündigt, jetzt liegen die unter dem Titel "Lyophilia" versammelten Erzählungen vor: gegenwärtig zukünftig und durchgängig "polnisch gegendert" (alle für alle Geschlechter nötigen Buchstaben kommen in gefälliger Reihenfolge ans Wortende).

Ann Cotten, geboren 1982 in Iowa, schreibt Gedichte, Prosa, Theorie, entwickelt Musikprojekte und Performances. Jüngste Bücher: "Der schaudernde Fächer. Erzählungen" (2013); "Verbannt!" (2016); "Jikiketsugaki. Tsurezuregusa" (2016); "Fast dumm. Essays von on the road" (2017); "Was geht. Salzburger Stefan-Zweig-Poetikvorlesung" (2018). Cotten wurde u.a. mit dem Klopstock-Preis und dem Hugo-Ball-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Wien und Berlin.

Service

Ann Cotten, Lyophilia. Erzählungen. Suhrkamp 2019

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