Orangenpyramide

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Dimensionen

Calculemus!

Der Mathematiker Thomas Hales und die Kunst, Orangen zu stapeln
Von Thomas Reintjes

Man stelle sich vor, ein Mathematiker findet einen lange gesuchten Beweis - und keiner versteht ihn. Genau das ist dem US-Amerikaner Thomas Hales passiert. Alles begann im Jahr 1611 mit Johannes Keplers Vermutung, die Pyramide wäre die platzsparendste Form, Kugeln zu stapeln. 1998 konnte Hales für diese Hypothese den Beweis vorlegen. Er war 300 Seiten lang und bestand aus 40 Tausend Zeilen Computercode.

Der Haken: Nicht einmal ein hochkarätiges Gutachtergremium, das sich drei Jahre lang damit auseinandersetzte, konnte den komplizierten Beweis nachvollziehen bzw. verifizieren. Also blieb Hales nur, auch das noch selbst zu erledigen. Es gelang ihm erst 2014, mit Unterstützung eines eigens dafür entwickelten Computeralgorithmus. - Wird er menschliche Gutachter in der reinen Mathematik zukünftig überflüssig machen?

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