Stillos, aber nicht hirn- und seelenlos

5. Juni 2019, 14:05

Kein Stil

Der schwedische Posaunist Christian Lindberg hat mehr als 300 Werke für Posaune, darunter 50 Konzerte, uraufgeführt und mehr als 70 CDs als Solist aufgenommen. In den letzten Jahren hat er sich vermehrt dem Komponieren und Dirigieren zugewandt. 2011 begann Lindberg mit dem Norrköping Symphony Orchestra die 17 Symphonien seines 1980 verstorbenen Landsmannes Allan Pettersson auf CD aufzunehmen.

Lindberg, der sich am liebsten als "Musiker" bezeichnet, dirigierte im Teatro Monumental in Madrid die Uraufführung seines Konzerts für Trompete, Posaune und Orchester, ein Auftragswerk des Orchesters des Spanischen Rundfunks. Wie das Konzert stilistisch einzuordnen sei? Er schreibe in "keinerlei Stil. Ich höre einfach zu, was mir mein Hirn und meine Seele erzählen, und was ich höre, bringe ich zu Papier. Mehr über meine Musik zu sagen, wäre prätentiöser Unsinn." Sein Konzert mit dem Titel "Ein Maurischer Traum", sei, so viel verriet der Pressetext immerhin, ein Werk "mit Schwindel erregenden rhythmischen Passagen".

Das Konzert endete mit der 1922 in Kopenhagen uraufgeführten 5. Symphonie von Carl Nielsen. Ein Jahr später wurde in Madrid das 4000 Personen Platz bietende "Monumental Cinema" eröffnet, das 1970 als Konzertsaal für das Orchester des Spanischen Rundfunks umgebaut wurde. "Orquesta Sinfónica de Radio Televisión Española" - das Sinfonieorchester der spanischen öffentlich rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalt RTVE - war fünf Jahre zuvor auf Anregung des Dirigenten Igor Markevitch gegründet worden.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger