Leporello

Theater Frei-Wild - Gipfelklänge

Die Verteidigung von Molln

Der Legende nach wurde im Mittelalter in der Gegend von Molln in Oberösterreich eine Frau namens Barbara der Hexerei bezichtigt. Ins Gefängnis geworfen, bog sie sich dort aus einem Stück Metall ein Instrument und spielte darauf so schön, dass sie begnadigt und nicht am Scheiterhaufen verbrannt wurde. Sie hatte damit die Maultrommel erfunden. Frei nach dieser sogenannten "Barbaralegende" hat nun der oberösterreichische Dramatiker Thomas Arzt eine moderne Variante davon mit dem Titel "Die Verteidigung von Molln" geschrieben. Am Samstag wurde das Stück von der Mollner Amateurgruppe "Theater Frei-Wild" uraufgeführt. Wie in der Legende geht es um eine fremde Frau, in dem Fall ist es eine Asylwerberin. Das Anderssein oder Andersaussehen macht den Einheimischen Angst, ohne zu wissen warum. Erst in der Auseinandersetzung wird klar, dass diese Unsicherheiten im Grunde mehr mit dem eigenen Leben zu tun haben, als mit der fremden Frau. Diskussionen entstehen: auf der Bühne, dann im Dorf. Anders als bei Profis sind die über 20 Laienschauspielerinnen nach der Aufführung mit ihren Nachbarn, Freunden oder Familien konfrontiert, die sie vielleicht auf der Bühne gesehen haben und eventuell eine andere Meinung zum Thema Migration haben. Genau dieser Diskurs soll nun weitergetragen werden, hofft Thomas Arzt. "Die Verteidigung von Molln" ist noch den ganzen Juni um die Wochenenden herum in Molln zu sehen.- Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer


Musik und Wandern im Mostviertel

Ihrer Liebe zur Musik hat Suzie Heger Taten folgen lassen. Im Mostviertel gründete sie gleich zwei Festivals: Bei den Wellenklängen verwandelte sie ihren Heimatort Lunz am See in einen Tummelplatz für Musik aller Genres: Volksmusik und Klassik treffen Jazz und Blues. Die gleiche musikalische Idee liegt auch dem kleinen zweitägigen Festival Gipfelklänge zugrunde. Das Konzept: Musik und Wandern. Die Berge des Mostviertels bieten dafür eine ideale Kulisse, so Suzie Heger. Am kommenden Wochenende finden die Gipfelklänge bereits zum neunten Mal statt, heuer in und um Sankt Aegyd am Neuwald und Lilienfeld. Beginn ist am Samstagfrüh bei der Jausenstation der Herzerl-Mitzi. Das Bläser-Duo Lorenz Raab und Tobias Ennemoser empfängt die Wanderer mit Morgenmusik. Nach einem Mittagskonzert der Bläserformation Federspiel führt die Wanderung über Wege abseits klassischer Wanderführer-Routen wieder zurück zum Hof der Herzerl-Mitzi. Hier sorgt am Abend die New Yorker Blues-Band Hazmat Modine für ungewöhnliche Klänge auf dem Heuboden. Der zweite Tag der diesjährigen Gipfelklänge führt auf den Muckenkogel bei Lilienfeld. Musikalisch begleitet werden die Wanderer dort von den vier Ausseer Geigern und dem Trio Wieder, Gansch & Paul. Musiziert und gewandert wird übrigens bei jedem Wetter - denn gegen Schlechtwetter gibts ja schließlich geeignete Kleidung.-
Gestaltung: Helene Breisach

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