Leben im falschen Körper

18. Juni 2019, 13:00

Bei der Geburt wird Babys ein Geschlecht zugeordnet: männlich oder weiblich. Eine Zuordnung, mit der manche im Lauf des Heranwachsens immer weniger anfangen können. Der Fachbegriff dafür ist Genderdysphorie - sie können sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht identifizieren, sie sind transident.

Viele Transidente tappen lange im Dunkeln und sind wegen ihrer Gefühle stark verunsichert. Manche entwickeln soziale Ängste, Depressionen oder sogar Angststörungen. Ist es in der Kindheit noch leichter, allzu eng gesteckten Geschlechterrollen zu entkommen, werden die gesellschaftlichen Erwartungen, wie man sich als Mann oder Frau zu verhalten hat, in der Pubertät schon wesentlich eindeutiger und für viele erdrückender.

Hinzu kommt in dieser Phase des Lebens, dass sich der Körper zu entwickeln beginnt. Bei transidenten Jugendlichen wird die Diskrepanz zwischen innerem Empfinden und äußerem Erscheinungsbild dann oft unerträglich groß. Theoretisch gibt es die Möglichkeit, die körperliche Entwicklung durch eine Hormonbehandlung aufzuhalten. Doch dafür braucht es psychologische Beratung, nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern.

Marlene Nowotny spricht mit dem Psychologen Johannes Wahala von der Beratungsstelle Courage über die Schwierigkeiten transidenter Kinder und Jugendlicher, wie man sie und ihre Eltern unterstützen kann und wie die Gesellschaft mit Menschen umgeht, die sich vorgegebenen Rollenbilder entziehen. Wenn Sie sich in der Sendung beteiligen möchten: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

• Punkt eins