Menschen in Kazachstan, dahinter Militär

APA/AFP/VYACHESLAV OSELEDKO

Europa-Journal

Kasachstan, Kosovo, Europäische Union, Vorarlberg

Wie Kasachstan den Spagat zwischen Autokratie und modernem Leben schaffen will +++ Wie wenig optimistisch die Lage im Kosovo 20 Jahre nach Kriegsende ist +++ Wie EU-Bürger mit einer europäischen Bürgerinitiative für mehr leistbarem Wohnen sorgen wollen +++ Wie Vorarlberg den "Anschluss" an die Schweiz nicht schaffte +++
Moderation: Agathe Zupan

Kasachische Unruhe, Kosovarische Perspektivenlosigkeit, Bürgerinitiative für leistbares Wohnen, wie Vorarlberg zum "Kanton übrig" wurde


Wie Kasachstan den Spagat zwischen Autokratie und modernem Leben schaffen will
Er war der letzte jener zentralasiatischen Autokraten, die über ihre Länder schon zu Sowjetzeiten mit eiserner Hand geherrscht haben: Der kasachische Langzeitpräsident Nursultan Nasarbajew. Nasarbajew ist aber nicht im Amt verstorben und auch nicht gestürzt worden, er hat sein Amt freiwillig im März niedergelegt, einen ihm getreuen Nachfolger eingesetzt, und diesen in einer alles andere als freien Wahl vom Volk im Amt bestätigen lassen. Doch die Machtübergabe läuft nicht ganz so glatt wie von Nasarbajew geplant. In der Bevölkerung regt sich Widerstand gegen das abgekartete Spiel, es gibt Demonstrationen, vor allem die Jüngeren wollen in ihrem Land mitreden. Christian Lininger hat Kasachstan, von dem ein kleines Stück im Westen am Kaspischen Meer ja auch zu Europa gehört, rund um die Wahlen besucht und sich umgehört, was geblieben ist vom Projekt des Langzeitherrschers Nasarbajew, der sein Land zwar nicht in eine Demokratie, aber in einen modernen wohlhabenden Staat verwandeln wollte.

Wie wenig optimistisch die Lage im Kosovo 20 Jahre nach Kriegsende ist
Genau vor zwanzig Jahren, am 21. Juni 1999, hat die albanische Rebellenarmee UCK die Waffen niedergelegt - der Kosovo-Krieg war zu Ende. Groß waren die Hoffnungen, dass der Kosovo nach der serbischen Unterdrücker-Herrschaft zu einem prosperierenden Staat werden würde.
Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt, der Kosovo und auch das Nachbarland Albanien sind heute von Korruption und mafiösen Gruppen gebeutelte Länder, deren Perspektive - trotz möglichem EU-Beitritt - düster ist. Der Osteuropa-Spezialist Oliver Schmitt von der Universität Wien ist dazu im Studio.

Wie EU-Bürger mit einer europäischen Bürgerinitiative für mehr leistbarem Wohnen sorgen wollen
53 Millionen Menschen in der Europäischen Union geben mittlerweile mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen aus. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise sind die Preise für Wohnraum in vielen Regionen Europas stark gestiegen, besonders in den Großstädten. Die Entwicklung der Gehälter konnte da nicht mithalten. Verantwortlich gemacht für die Preissteigerungen werden unter anderem Wohnungsspekulanten und Internetplattformen, die Wohnung teuer an Touristen vermitteln. Jetzt fordert eine Europäische Bürgerinitiative unter dem Motto "Housing for all" von der EU Maßnahmen, um leistbaren Wohnraum für alle Bürger und Bürgerinnen zu schaffen. Seit dem Jahr 2012 haben ja EU-Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit, solche Bürgerinitiativen zu starten. Das sind Volksbegehren auf EU-Ebene. Dazu müssen sich mindestens sieben Personen aus sieben verschiedenen EU-Ländern zusammenschließen und innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften sammeln. Gestaltung Ulla Ebner

Wie Vorarlberg den "Anschluss" an die Schweiz nicht schaffte
Brexit ist in aller Munde - die Bestrebungen der Briten, aus dem Wirtschafts- und Sicherheitsverbund der Union herauszukommen, beschäftigt seit vielen Monaten die EU und auch viele Bürger Europas. Vor 100 Jahren gab es in Vorarlberg ein ähnliches Phänomen - das Ländle wollte weg von Österreich und sich der Schweiz anschließen. Daraus ist nichts geworden, obwohl eine Abstimmung im Frühjahr 1919 ein überwältigendes "Ja" zum Anschluss des bitterarmen Vorarlbergs an die Schweiz brachte. Heute sind solche Bestrebungen, wenn überhaupt, nur mehr als nostalgische Erinnerung vorhanden. Anlässlich des 100. Jahrestages der Abstimmung über den Anschluss an die Schweiz hat sich Schweiz- Korrespondentin Raphaela Stefandl auf Spurensuche im alemannischen Grenzraum begeben.

Moderation: Agathe Zupan

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