Eine Cannabis-Pflanze

APA/AFP/MIGUEL MEDINA

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Cannabis gegen chronische Schmerzen+++Wenn die Nachtmahr auf Ihrer Brust reitet

1.
Erhitzt die Gemüter, lindert den Schmerz - Cannabis

Wohl kaum eine andere Therapie erhitzt derart die Gemüter wie die Verabreichung von Cannabispräparaten. Seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen als Rausch- und Schmerzmittel eingesetzt, halten die Wirkstoffe aus der Hanfpflanze nun auch in der modernen Medizin ihren Einzug. Während man auf politischer Ebene noch immer über eine Freigabe diskutiert, können die Wirkstoffe THC und CBD seit einiger Zeit legal ärztlich verordnet werden.
Die neuen Erkenntnisse über das körpereigene Endocannabinoid-System, auf das die Präparate einwirken, erklären die positiven Auswirkungen auf das Schmerzgeschehen. Der Orthopäde Martin Pinsger gilt als Pionier auf dem Gebiet der medizinischen Cannabistherapie in Österreich. Gemeinsam mit dem Medizinjournalisten Thomas Hartl hat er ein Buch verfasst, das zeigen soll, wie segensreich die gezielte Gabe von Cannabis für chronische Schmerzpatienten sein kann.
Ein Beitrag von Dr. Ronny Tekal.

2.
Wenn der Nachtalb auf dem Brustkorb sitzt - das Phänomen der Schlafparalyse

Sie liegen wach im Bett, können sich aber nicht bewegen. Sie fürchten zu ersticken, der Druck auf der Brust nimmt zu, eine dunkle Gestalt nähert sich Ihnen - kurz ein Albtraum, der wahr wird.
Die medizinische Bezeichnung lautet Schlafparalyse.
Der Mechanismus dahinter: Während des Schlafes ist unsere Skelettmuskulatur gelähmt - ein Schutzmechanismus. Denn sonst bestünde die Gefahr, dass wir geträumte Bewegungen tatsächlich durchführen. Also zum Beispiel einen Kopfsprung aus dem Bett in den vermeintlich vor uns liegenden Swimmingpool.
Wenn man aufwacht, verschwindet diese Lähmung normaler Weise sofort. Doch manchmal ist das Gehirn ein paar Sekunden schneller als der Körper und die Betroffenen erleben den Lähmungszustand bewusst mit.
In den allermeisten Fällen sind Schlafparalysen völlig harmlos und dauern nur einige Momente lang an. Der Schreck sitzt jenen, die so ein Erlebnis hatten, aber deutlich länger in den Knochen.
Daphne Hruby hat mit dem Neurologen und Leiter des Bereichs Schlafmedizin am LKH Graz Priv.-Doz. Dr. Michael Saletu darüber gesprochen, wie man sich vor Schlafparalysen schützen kann.


Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Service

Beitrag Cannabis

Interviewpartner:
Dr. Martin Pinsger
Facharzt für Orthopädie
Schmerzkompetenzzentrum
Badnerstraße 8
A-2540 Bad Vöslau
Tel.: +43/2252/76948 0
E-Mail
Homepage

Vorgestelltes Buch:
Martin Pinsger, Thomas Hartl
Dem Schmerz entkommen - So hilft Ihnen die Cannabis-Therapie
Goldmann-Verlag 2019


Links:

Österreichischer Schmerzverband

Deutsche Schmerzgesellschaft zur Cannabis-Therapie

Minimed-Studium: 12 Fragen zur Cannabistherapie

Gesundheitsministerium zu Cannabis

Verkaufsverbot von CBD-haltigen Lebensmitteln: Bundesministerium für Gesundheit (2018)

Rechtliche Situation zu Cannabistherapie in Österreich

Fragen zu Hanf (AGES)


Bücher:

Anne Wanitschek, Sebastian Vigl
Cannabis und Cannabidiol (CBD) richtig anwenden: Wirkungsweisen und Behandlungsmethoden verständlich erklärt.
Humboldt Verlag 2018

Michael Backes
Cannabis als Medizin
Kopp-Verlag 2016


Beitrag Schlafparalyse:

Interviewpartner:
Priv.-Doz. Dr. Michael Saletu
Neurologe und Leiter des Bereichs Schlafmedizin am LKH Graz II Standort Süd
Wagner Jauregg Platz 1, 8053 Graz
Tel.: 0676/ 350 68 74
Email

Weiterführende Links:

Die Schlafparalyse
Der Geist ist wach, der Körper schläft
Parasomnien
"Nachtmahr" - Ein Bild, das die Welt um ihren Schlaf brachte
Füsslis Nachtmahr. Traum und Wahnsinn
Schlafparalyse - Ein Erlebnisbericht

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