Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich

Emsigkeitsmimikry im Hamsterrad

"Blaumann". Von Harald Darer. Es liest Johannes Silberschneider. Gestaltung: Ilse Amenitsch.

"Die Jahre verfliegen, und der Nachmittag zieht sich", stellt Harald Darer seinem Roman "Blaumann" voran. Fährt doch sein Protagonist, ein gelernter Elektriker, nach 25 Jahren zu seinem ehemaligen Lehrbetrieb in die steirische Provinz. Das hat er damals mit einem Kollegen vereinbart: ein Wiedersehen vor dem Firmentor. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, die Geringschätzung und das Buckeln vor dem Chef, kleine Gaunereien und stille Revolten wachrufen.

Harald Darer weiß, wovon er schreibt und legt eine bitterböse Realsatire auf ein Arbeiterleben vor, unterfuttert mit Merksätzen, wie: "Der Fleiß des Arbeiters adelt dessen Körper mit von Schweiß aufgeweichten dicken Schrunden".

Harald Darer, geboren 1975 in Mürzzuschlag, begann nach der Lehre zum Elektroinstallateur und Weiterbildungen im Alter von 30 Jahren zu schreiben. "Blaumann" ist sein vierter Roman. Er lebt und arbeitet in Wien.

Service

Harald Darer, "Blaumann", Roman, Picus Verlag, 2019

Sendereihe

Gestaltung

  • Ilse Amenitsch

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