Mädchen trinkt Wasser aus ihrer Hand

MENSCHEN FÜR MENSCHEN

Praxis Spezial

"Menschen für Menschen" in Äthiopien

Äthiopien - ein Land im Aufbruch. - Gestaltung: Roberto Talotta

Äthiopien - ein Land mit einer langen Geschichte im Osten Afrikas. Das Land der biblischen Königin von Saba, das Land von Kaiser Haile Selassie. Äthiopien - ein Land im Aufbruch. Vergangenes Jahr der Friedenschluss mit dem Nachbarland Eritrea oder die rege Bautätigkeit, etwa die erste Stadtbahn in Subsahara-Afrika, die seit einigen Jahren durch Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba fährt. Finanziert und gebaut von China. Doch seit vergangenem Jahr haben in Äthiopien auch die Konflikte zwischen ethnischen und politischen Gruppen zugenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen verdoppelte sich die Zahl der Menschen, die innerhalb des Landes auf der Flucht waren oder es noch immer sind, im vergangenen Jahr fast. Von den knapp 3,2 Millionen Betroffenen, die humanitäre Hilfe bräuchten, seien 30 Prozent in akuter Not.

Auch Österreich und Äthiopien haben ein Stück gemeinsame Geschichte. Österreich hat Äthiopien schon 1992 zum Schwerpunktland seiner Entwicklungszusammenarbeit erklärt. Und noch eine Österreich-Connection gibt es. Alles begann mit der Fernsehsendung "Wetten dass...", die damals, 1981, Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen im gesamten deutschsprachigen Raum hatte. Fernsehbilder von verhungernden Kindern in Äthiopien erschütterten die Welt. Der österreichische Schauspieler Karlheinz Böhm nützte damals seinen Auftritt in der Fernsehshow, um einen ungewöhnlichen Spendenaufruf zu tätigen: Er wettete - dem Sendungskonzept entsprechend - mit den Zusehern, "dass nicht einmal jeder dritte Zuseher eine Mark, einen Franken oder sieben Schillinge" für Menschen in Afrika spenden würde. Zwar gewann Karlheinz Böhm damals die Wette, trotzdem kamen umgerechnet über 600.000 Euro zusammen.

Böhm gründete damit die Organisation "Menschen für Menschen" und ermöglichte in Äthiopien den Bau von Krankenhäusern, Schulen und Ausbildungsstätten. Seit damals hat sich viel verändert in dem aufstrebenden Land Äthiopien. "Menschen für Menschen" ist allerdings immer noch tätig. Die NGO arbeitet nach dem Prinzip, in besonders benachteiligten Gebieten des Landes die ländliche Entwicklung anzukurbeln: von Wasserstellen über Schulen, von Aufforstungsprojekten bis hin zur Errichtung von Frauenbildungszentren. Mehrmals im Jahr reist Alexandra Bigl vom Vorstand von "Menschen für Menschen" nach Äthiopien, um die zahlreichen Projekte zu besuchen. Roberto Talotta ist - auf Einladung von "Menschen für Menschen" - mitgefahren und hatte mit schlechtem Wetter, maroden Türen und mühevollen Straßenverhältnissen zu kämpfen. Er hat aber auch interessante Bekanntschaften geschlossen und Männer und Frauen aus unterschiedlichen Volksgruppen, Religionen und Konfessionen kennengelernt, zu denen "Menschen für Menschen" Kontakte hält. Im Rahmen unserer Sommerserie "Das Beste zum Wiederhören" wiederholen wir seine Reportage aus dem Jänner dieses Jahres.

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