Rot-Kreuz-Konvoi im Zweiten Weltkrieg

AP/BRITISH OFFICIAL PHOTO

Gedanken für den Tag

Gerald Schöpfer über humanitäre Hilfe

"Helfen in Krieg und Frieden". Anlässlich des Ö1 Schwerpunktes "80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs" nimmt der Historiker und Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes Gerald Schöpfer in seinen "Gedanken für den Tag" jene Menschen in den Blick, die bisweilen sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um Kranken und Verwundeten zu helfen. - Gestaltung: Alexandra Mantler

Sigmund Freud meinte einmal: "Derjenige, der zum ersten Mal anstelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Krieg und Humanität sind ein klarer Widerspruch. So sollte es Ziel sein, Kriege überhaupt zu verhindern, doch leider ist ewiger Friede eine unerreichbare Utopie. So geht es zumindest darum, Regeln des humanitären Völkerrechtes zu erstellen, die Leid auf ein Minimum reduzieren.

Es ist schön, dass es immer wieder einzelnen Menschen gelingt, unsere Welt humaner zu machen. Es sind Persönlichkeiten, die bewusst gegen den Strom schwimmen und es in Kauf nehmen, von Zeitgenossen als "naive Gutmenschen" abgestempelt zu werden.

Dabei möchte ich auf drei besondere Pioniere eingehen: auf die Britin Florence Nightingale, den Schweizer Henry Dunant und die Österreicherin Berta von Suttner.

Nightingale wurde 1820 in Florenz geboren. Gegen den Widerstand ließ sie sich zur Krankenschwester ausbilden und wurde zur Gallionsfigur der modernen Krankenpflege. Besondere Bedeutung erlangte sich im Krimkrieg.

Mit ihrem Einsatz für Kranke und Verletzte wurde sie ein Vorbild für Henry Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes. Dunant, ein Schweizer Kaufmann, gelangte 1859 eher zufällig zur Schlacht von Solferino. Tausende Verwundete waren völlig hilflos sich selbst überlassen. Dunant gelang es, die Frauen von Castilione und andere Freiwillige zu motivieren, den Verletzten beizustehen. Unter dem Motto "Tutti fratelli" - alle sind Brüder - versorgte man Freund und Feind.

Dunant schlug unabhängige freiwillige Hilfsgesellschaften vor, die durch internationale Abkommen geschützt, den Zugang zu den Verletzten aller Kriegsparteien bekommen. Dies war die Gründungsidee des Roten Kreuzes und der Genfer Konventionen. Er stand auch mit Bertha von Suttner in Kontakt. Diese warb 1889 im Werk "Die Waffen nieder!" für dauerhaften Frieden.

Zum Glück ist heute der Friede in den meisten Ländern der Welt Normalzustand geworden. Aber leider nicht überall. Menschlichkeit und Aggression. Warum denke ich zum Abschluss an so gegensätzliche Menschen, wie Carola Rakete und Matteo Salvini?

Service

Österreichisches Rotes Kreuz

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: James Horner
Gesamttitel: GLORY / Original Filmmusik
Titel: Closing credits
Leitung: James Horner
Orchester: Filmorchester
Chor: The Boys Choir of Harlem
Choreinstudierung: Walter J. Turnbull
Länge: 06:48 min
Label: Virgin 260507

weiteren Inhalt einblenden