Schloss Hartheim

ORF/ULI JÜRGENS

Dimensionen

Gnadentod als Massenmord

Die Opfer der NS-Euthanasie
Von Uli Jürgens

Heuer jährt sich zum 80. Mal jene Ermächtigung Adolf Hitlers, in der er unheilbar kranken Menschen den "Gnadentod" gewährte. Ein formloses Schreiben, verfasst am 1. Oktober 1939, rückdatiert auf den 1. September 1939, den Kriegsbeginn. Damit legitimierte der Reichsführer ein umfassendes Mordprogramm. Rund 200.000 Menschen fielen der NS-Euthanasie zum Opfer. Das Programm beinhaltete die Aktion T4, den industriellen Mord an behinderten Menschen in zentralen Tötungsanstalten, die Kindereuthanasie an speziellen Kinderfachabteilungen, die Sonderbehandlung 14f13, also die Tötung von KZ-Häftlingen nach Ende der Aktion T4, und die dezentrale Euthanasie, den Tod durch Experimente, Hunger und Vernachlässigung von PatientInnen in Nervenheilanstalten. In Österreich wurde Schloss Hartheim in Oberösterreich als Tötungsanstalt ausgewählt, 30.000 Menschen starben durch Gas. Das Euthanasie-Programm gilt als Generalprobe für den späteren Einsatz von Gaskammern in den Konzentrationslagern. Wer waren die Täter? Was weiß man über die Opfer? Eine Bestandsaufnahme der Organisation, der Tarn- und Täuschungssysteme der NS-Euthanasie und ein Blick auf den Umgang mit diesem dunklen historischen Erbe.

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