Das Wien Museum am Karlsplatz in Wien

WIEN MUSEUM

Leporello

Vienna Humanities Festival - die Themen unserer Zeit

Ab heute Abend verwandelt sich der Wiener Karlsplatz in einen politischen Salon. In rund vierzig Veranstaltungen an vier Tagen sollen Hoffnungen und Ängste diskutiert und Handlungsspielräume in den Bereichen der Politik, Wissenschaft, Technologie und Ökonomie ausgelotet werden. Es gehe darum, größere Aufmerksamkeit für die großen Themen unserer Zeit zu schaffen, sagt Shalini Randeria, Leiterin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen, das gemeinsam mit dem Wien Museum das Vienna Humanities Festival ins Leben gerufen hat. Das Festival findet bereits zum vierten Mal statt und steht dieses Jahr unter dem Titel: Unheil und Hoffnung.

Es liegt an uns und unseren Handlungen - dieses Credo zieht sich wie ein roter Faden durch das vielfältige Programm des Vienna Humanities Festivals. Bis Sonntag wird an verschiedenen Veranstaltungsorten rund um den Karlsplatz über Unheil und Hoffnung in Medizin, Technologie, Ökonomie, Ökologie und Politik diskutiert. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Am Sonntag liegt es auch in unseren Händen, wie die Sitze im Nationalrat in der nächsten Legislaturperiode verteilt sein werden. Passend dazu geht es auch beim Vienna Humanities Festival vielfach um das Thema Demokratie.

Die ungarische Philosophin Agnes Heller beispielsweise hätte die Eröffnungsrede des Vienna Humanities Festivals halten sollen. Allerdings verstarb die Neunzigjährige im Sommer unerwartet. Am Eröffnungsabend des Festivals steht nun eine Diskussionsveranstaltung auf dem Programm. In Memoriam Agnes Heller sprechen Shalini Randeria, Ludger Hagedorn und Paul Lendvai über das letzte Buch der ungarischen Philosophin: "Paradox Europa". Kurz vor ihrem Tod hat Agnes Heller noch mit Leporello über die Themen dieses Buchs und des Vienna Humanities Festivals gesprochen. Einige kurze Ausschnitte aus diesem Interview werden auch am Abend bei der Diskussionsveranstaltung zu hören sein. Eindringlich warnt Agnes Heller vor den aktuellen politischen Gefahren in Europa und in Ungarn und vor allem vor dem derzeit grassierenden ethnischen Nationalismus.- Gestaltung: Sophie Menasse

Service

Humanities Festival
Ágnes Heller, Paradox Europa, Edition Konturen, 2019
Ágnes Heller, Von der Utopie zur Dystopie: Was können wir uns wünschen?, Edition Konturen, 2016
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