Gehirnmodell

DPA/INGO WAGNER

Salzburger Nachtstudio

Wörter, Krähen und das Denken

Aspekte der Kognitionsforschung
Gestaltung: Katrin Mackowski

Das Zusammenspiel von Geist und Gehirn ist eine der großen ungelösten Fragen. Neuro-, Kognitions- und Geisteswissenschaftler arbeiten darum weltweit zusammen, zuweilen auch unkonventionell. Die Kognitionswissenschaftlerin Nicky Clayton der Universität Cambridge und der Autor Clive Wilkins tanzen Tango während ihrer Vorträge, und manchmal zaubern sie. Die beiden zeigen, warum der Geist durch kognitive Illusionen (magische Effekte) betrogen wird und werfen damit neues Licht auf assoziative Lerntheorie und die Theorie des Geistes.

Wie entsteht das Denken, warum bilden wir Laute und Wörter, und was trennt uns Menschen von Tieren, galt doch das biographische Gedächtnis bisher als typisch menschliche Eigenschaft? Aber auch Krähen erinnern sich und planen Zeit ein, zeigen ihre Versuche. Die Evolution des Gehirns, so nahm man lange an, würde stufenweise voranschreiten: von den Fischen über die Lurche, Reptilien, Vögel zu den Säugetieren. Nicky Clayton mit ihrer Forschung an Krähen revolutionierte jedoch diese Idee einer fortschreitenden Entwicklung zu komplexeren Hirnstrukturen.

Der Kognitionswissenschaftler Tecumseh Fitch wiederum denkt über die Evolution der Sprache nach und widerlegt mit Röntgenaufnahmen vom Vokaltrakt, dass Tiere nur deshalb keine menschliche Sprache erlernen könnten, weil ihnen dafür die physischen Voraussetzungen fehlten. Im Gegenteil: Viele Tiere haben dieselben Sprachwerkzeuge wie wir Menschen. Fitch fragt sich darum heute, wie die "Sprache" der Affen klingen würde, wenn sie von einem menschlichen Gehirn gesteuert wäre und experimentiert weiter.

Ein Salzburger Nachtstudio von Katrin Mackowski.

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