Alter Überwachungsturm der DDR in Berlin

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Punkt eins

Es gab nur eine DDR

Zur Rezeption eines totalitären Regimes.
Gäste: Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und Christopher Brennan, Historiker, London School of Economics and Political Science. Moderation: Marlene Nowotny.
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"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Das sagte der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 auf einer Pressekonferenz. Zwei Monate später begann der Mauerbau. Damit verschärfte sich das politische Klima in der Deutschen Demokratischen Republik dramatisch.

Ihr Vater habe sich kurz nach dem Mauerbau in einem Lokal "politisch geäußert", berichtet etwa eine Zeitzeugin aus Thüringen. In Folge war er eineinhalb Jahre inhaftiert. Spätestens dann wusste die ganze Familie, dass man außerhalb der eigenen vier Wände die eigene Meinung nicht äußern konnte, wenn sie der Ideologie des kommunistischen Regimes widersprach.

Doch schon vor dem Mauerbau war politische Opposition in der DDR nicht gewünscht. Das zeigt etwa die Geschichte des Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen in Berlin. 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit das Kellergefängnis von der Sowjetunion und richtete dort seine zentrale Untersuchungshaftanstalt ein. Anfang der 1960er Jahre wurde die Anstalt stark vergrößert. Insgesamt wurden hier 11.000 Menschen inhaftiert, die der kommunistischen Diktatur im Weg standen.

Was es bedeutete, in der DDR zu leben, keine Meinungs- oder Reisefreiheit zu haben, keinen Zugang zu unabhängigen Medien, über die eigene Ausbildung nicht frei entscheiden zu können, darüber diskutiert Marlene Nowotny mit Helge Heidemeyer, dem Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und dem Historiker Christopher Brennan.

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