Das Ich und seine unsichtbare, dynamische Wolke

25. November 2019, 13:00

Der Mensch lebt nicht allein und ist weit mehr, als seine Zellen - das hat sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt. Man denke an die bahnbrechenden Erkenntnisse über die Gesamtheit der Bakterien im Darm und ihren Einfluss auf Stoffwechsel, Immunsystem und psychische Gesundheit.

Schon seit längerem weiß man, dass Umweltfaktoren für die Entstehung von Krankheiten relevanter sind, als das Genom für sich genommen; die Umwelt kann unsere Gene verändern.

Das "große Ganze" steht nun verstärkt im Mittelpunkt - das so genannte Exposom: die Gesamtheit der Umwelteinflüsse, denen wir ausgesetzt sind. Der Feinstaub, den wir einatmen; das Mikroplastik und Pflanzenschutzmittel, das wir mitessen; die Medikamentenrückstände und Verpackungschemikalien, etc. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschreiben das Exposom als eine Art unsichtbare und dynamische Chemikalien-Wolke.

Woraus besteht diese Wolke, in der jede und jeder für sich lebt und wie groß ist sie? Wie prägt sie unser Leben? Welche Hoffnungen und Ansätze zum Verständnis von Krankheitsprävention und -Entstehung sind mit dem Exposom verknüpft? Und wie können Forscher dieser Vielzahl von Substanzen und ihren Wechselwirkungen überhaupt habhaft werden?

Benedikt Warth forscht am Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie der Fakultät für Chemie, Universität Wien, unter anderem daran, wie sich verschiedene Lebensmittelkontaminanten auswirken und wie man mithilfe von bioaktiven Chemikalien negativen Auswirkungen gegensteuern kann.

Über das große Vorhaben der Exposom-Forschung spricht Benedikt Warth in Punkt eins als Gast von Barbara Zeithammer.
Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Barbara Zeithammer