Lilypad-3D-Modell

VINCENT CALLEBAUT ARCHITECTURES

Radiokolleg - Wenn das Wasser steigt

Perspektiven für das Leben an den Küsten (1). Ulrike Schmitzer, Matthias Widter

Das Jahr 2100: Millionen von Menschen müssen aus Miami, Guangzhou, Mumbai, Tokio, New Orleans und New York fliehen. Ganze Stadtteile liegen unter Wasser. Experten rechnen mit einem Anstieg des Meeresspiegels von bis zu zwei Metern bis zur Jahrhundertwende und mindestens 250 Millionen Klimaflüchtlingen. Wohin können sie fliehen? Ideen, die aus der Science Fiction stammen, sind deshalb aktuell: Könnten Städte auf dem Meer und unter Wasser für Millionen von Menschen zum Zufluchtsort werden?

Die Niederlande zeigen schon jetzt vor, wie schwimmende Nachbarschaften funktionieren, wie sogar ganze Stadtteile auf dem Wasser gebaut werden können. Für die Inseln im Südpazifik sind dringend Konzepte gefragt. Die erste schwimmende Stadt sollte bereits 2020 in der Nähe von Tahiti entstehen und bis zu 300 Einwohnern Lebensraum bieten. Der Luxus-Tourismus führt im Kleinen vor, was möglich ist. Im "Atlantis, The Palm" in Dubai blickt man in der Unterwasser-Suite für 5.700 Euro pro Nacht auf Fische statt auf den Mond.

Spektakulär ist auch das schwimmende Hotel "The Krystall" vor der Küste Tromsös. Noch sind es Sperrwerke wie die Thames Barriere in London oder die Deltawerke in den Niederlanden, die den Menschen Sicherheit versprechen, doch auch sie stoßen bald an ihre Grenzen. Werden die Menschen in Zukunft auf Hausbooten, schwimmenden Hochhäusern oder auf utopischen "Lilypads" leben, wie sie der belgische Architekt Vincent Callebaut entworfen hat?

Service

Mit dem Sendungsthema befasst sich auch die ORF-Koproduktion "Erde unter Wasser. Wohnen im Klima-Chaos", die im Hauptabendprogramm um 20.15 Uhr auf 3sat ausgestrahlt und danach in der 3Sat mediathek bereitgestellt wird.

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