AFP/BORIS HORVAT
Vom Leben der Natur
Das Meer und der Müll
Globale Verschmutzung.
Der Meeresbiologe Michael Stachowitsch über Müll im Meer und am Strand.
Teil 5: Feuerzeuge, Strohhalme, Autoreifen
Gestaltung: Renate Pliem
6. Dezember 2019, 08:55
"Früher sammelte man am Strand Muscheln und Meeresschnecken, heute findet man hauptsächlich Müll", sagt Michael Stachowitsch. Seit 20 Jahren fotografiert der Meeresbiologe Strandmüll auf der ganzen Welt und hat eine überbordende Menge an Gegenständen dokumentiert, wie zum Beispiel Wattestäbchen, Strohhalme, Flip- Flops oder Autoreifen.
Michael Stachowitsch analysiert aber auch den Müll, der im Meer landet und die Ozeane zu den "größten Abfalleimern der Welt" macht. Ein großes Problem sind Fangnetze der Fischerei, die sich bei Stürmen losreißen und jahrelang als "Geisternetze" durch die Ozeane irrlichtern. Fische und Meeressäuger verheddern sich in ihnen und gehen qualvoll zugrunde. Plastiksäcke werden von Meeresschildkröten als Quallen angesehen. Einmal gefressen, füllt das Plastik die Mägen der Tiere, sie verenden.
Was kann der Einzelne tun, um die große Menge an Meeres- und Strandmüll etwas kleiner zu machen? "Er kann beim Strandbesuch immer ein Stück mehr mitnehmen, als er hingebracht hat", meint Michael Stachowitsch. Und man sollte das Problem an der Wurzel packen: den Müll vermeiden und verringern, wo es nur geht.
Service
GESPRÄCHSPARTNER:
Dr. Michael Stachowitsch
Universität Wien
Department für Limnologie und Bio-Ozeanografie
BUCHTIPP:
Michael Stachowitsch: The Beachcomber´s Guide to Marine Debris.
(frei übersetzt: Strandmüll für Strandbummler)
Springer Verlag 2019
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