ORF/JOSEPH SCHIMMER
Journal-Panorama
Wie man Österreicher wird - oder auch nicht
Für viele Menschen ist die Staatsbürgerschaft unerreichbar, auch wenn sie schon lange im Land leben. Gestaltung: Margarete Endl
12. Dezember 2019, 18:25
Auf den "österreichischen" Opernstar Anna Netrebko ist die Nation stolz - zumindest deren musikbegeisterter Teil. Doch für andere Menschen, sogenannte "Normalos", kann es ziemlich schwer sein, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erlangen.
Eine Einbürgerung erfordert, dass man schon lange im Land lebt, ein gewisses Einkommen und Sprachkenntnisse hat; zudem kostet sie relativ viel Geld. Österreich zählt bei diesen Bedingungen zu den restriktivsten EU-Staaten. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen, die in Österreich leben, die Staatsbürgerschaft nicht haben und daher nicht wählen können. In Wien sind bereits 27 Prozent der Wohnbevölkerung nicht wahlberechtigt. Experten sprechen von einer "defizitären Demokratie".