Kleine ägyptische Statuen

AFP/FRANCOIS GUILLOT

Betrifft: Geschichte

Königin und Herrin des Hauses

Frauen im Alten Ägypten. Mit Irmgard Hein, Institut für Ägyptologie der Universität Wien.
Gestaltung: Isabelle Engels

Bildliche Darstellungen in Grabstätten, Plastiken aber auch Texte aus ca. 3000 Jahren pharaonischer Geschichte erzählen von der vielfältigen gesellschaftlichen Bedeutung der Frau im Alten Ägypten.

Während Frauen als Königinnen zu den bekannteren Wahrnehmungen gehören, ist das Bild der Frau im Alltag noch weniger ausgeleuchtet. Frauen als Königinnen kamen bereits seit dem Alten Reich (2686-2181 v.Chr.) wichtige Funktionen zu, zum einen als Gattin des Königs, etwa Nefertari, der Gattin von Ramses II. (Neues Reich, 13. Jh. v.Chr.) insbesondere aber als Mutter des Thronerben. War dieser noch jugendlich, führten sie auch an dessen Stelle die Geschäfte.

Frauen, die vom Königshaus abstammten oder in dieses einheirateten, zählten zweifellos zur Elite im Alten Ägypten. Auch als Priesterinnen oder Gattinnen von Beamten kam ihnen eine hohe Stellung zu. Eigene Grabstellen bzw. eigene Verehrungsstellen im Grab des Mannes belegen dies.

Die Berufsbilder der meisten Frauen im Alten Ägypten waren mit der Nahrungszubereitung verknüpft, wie Kornmahlen, Brotbacken, Bierbrauen und Weben. Grabbeigaben und Bilder in Gräbern zeigen sie als Dienerinnen oder beim Warenhandel am Markt. Frauen waren aber auch für die sogenannten "Schönen Künste" zuständig - Darstellungen von Musikantinnen oder Tänzerinnen sind aus allen Epochen der ägyptischen Geschichte erhalten.
Innerhalb der Familie hatte die Frau die Stellung als "Herrin des Hauses" (nebet per) inne. Als solche war sie keinesfalls rechtlos oder unter Verschluss gehalten, sondern geschäftsfähig und erbberechtigt.

Nicht zuletzt wird die Frau in der Liebeslyrik, die vor allem aus dem Neuen Reich erhalten ist, besungen. Darin wird ihre Schönheit gepriesen, aber auch ihre Untreue beklagt.

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