AP/PAUL SAKUMA
Hörbilder
Psychische Erkrankungen digital behandeln
"Die Vermessung der Psyche".
(Produktion WDR 2019)
8. Februar 2020, 09:05
Als Facebook 2015 verkündete, Selbstmordabsichten mithilfe von künstlicher Intelligenz erkennen zu können, sorgte das weltweit für Schlagzeilen. Glaubt der Algorithmus eine ernstzunehmende Suizidgefahr zu erkennen, schlägt er Alarm und meldet dies einem Facebook-Mitarbeiter. Der kann mit dem Nutzer Kontakt aufnehmen, Freunde und Bekannte informieren oder die örtliche Polizeibehörde einschalten, die den Nutzer besucht. 3.500 dieser sogenannten "Wellness-Checks" hat Facebooks Algorithmus 2017 ausgelöst.
Wie viele davon ein Fehlalarm waren, oder wie viele
betroffene Personen womöglich gegen ihren Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurden, verrät Facebook nicht. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Behandlung psychischer Krankheiten wird längst auch in Deutschland erforscht. Apps für mentale Fitness und digitale Diagnosetools gibt es bereits. Aber auch Gesichts- und Stimmerkennungstechnologien, die Depressionen und Selbstmordgefährdung vorhersagen, werden in Kürze einsatzbereit sein. Krankenkassen in Deutschland nutzen digitale Therapien bereits als Zusatzangebot. Wird eine App zukünftig den Psychotherapeuten ersetzen?
Feature von Sebastian Meissner
Service
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