Mario Schlembach

VILMA PFLAUM

Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte

Stimmen aus dem Diesseits und dem Jenseits

"Aller Seelen Schauer". Von Mario Schlembach. Es liest: Michael Dangl. Redaktion: Edith-Ulla Gasser.

Er wollte die "Stimmen eines Ortes fassen", sagt der österreichische Autor Mario Schlembach über seinen Text, "die Geräusche, das Gerede der Leute". Er wollte "immer in diesem Dazwischen sein, während sich im Notizbuch die Worte mehren". Und weil Schlembach als Sohn eines Totengräbers aufgewachsen war, und während seines Studiums auch selbst als Bestattungshelfer gearbeitet hatte, sind ihm die Stimmen der Toten eines Ortes ebenso nahe, wie die der Lebenden.

Es ist ein Ort in der Steiermark, in dem Schlembach für seine schwebenden kleinen Textpassagen das Notizbuch aufschlug. Er selbst taucht darin als "der Fremde auf der Brücke" auf, der "im Rauschen des Flusses Sulm" die Stimmen der anderen Menschen sucht. Aber es sind auch Stimmen aus seiner eigenen Jugend neben dem niederösterreichischen Lagerfriedhof Sommerein. Und auch Stimmen, die aus seinem Halbschlaf-Bewusstsein auftauchen.
Von Mario Schlembach, der 1985 in Hainburg an der Donau geboren wurde, erschienen neben Kurzgeschichten und den Romanen "Nebel" und "Dichtersgattin" auch etliche Theaterstücke und Textinstallationen für die Bühne.

Service

Mario Schlembach, "Aller Seelen Schauer", Manuskript, 2019

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