Kulturjournal

Mhlongo in Soweto ++ "Reigen" im TAG ++ "Cunningham" im Kino ++ Fellini in der Cinecitta

1. 30. Jahrestag der Freilassung Nelson Mandelas
2. Überschriebener "Reigen" im TAG
3. Film über Merce Cunningham
4. Federico Fellini und die Cinecitta

Beiträge

  • Überschriebener "Reigen" im TAG

    Arthur Schnitzlers Stück "Reigen" - vor genau hundert Jahren in Berlin uraufgeführt - wurde zu einem der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts, führte zum "Reigen"-Prozess und zu einem durch Schnitzler selbst verhängten Aufführungsverbot, das erst 1982 außer Kraft kam. Seine zehn Dialogszenen zwischen Männern und Frauen aller sozialen Schichten - jeweils vor und nach dem Beischlaf - zeichneten ein Bild der Moral in der Gesellschaft des Fin-de-siecle. Noch heute steht das Stück immer wieder in verschiedenen Modernisierungs-Versuchen auf Theaterspielplänen - derzeit etwa aus einem feministischen Blickwinkel am Salzburger Landestheater. Jetzt reiht sich auch das Theater an der Gumpendorfer Straße in Wien in die Reihe der Gratulanten zum 100. Geburtstag des Stückes und zeigt eine zeitgemäße Überschreibung von Thomas Richter und Dora Schneider. Heute Abend ist im TAG Premiere.

  • 30. Jahrestag der Freilassung Nelson Mandelas

    Heute ist es genau 30 Jahre her, dass Nelson Mandela aus dem Gefängnis freikam. Unmittelbar nach seiner berühmten Rede vor dem Rathaus in Kapstadt zog es ihn zurück nach Soweto, das Township bei Johannesburg, in dem er gelebt und von dem aus er den Freiheitskampf geführt hatte. In seiner Autobiografie heißt es: "In dieser Nacht kehrte ich mit Winnie zurück zu Nummer 8115 in Orlando West zurück. Erst als ich dort ankam, wurde mir so richtig bewusst, dass ich nicht mehr im Gefängnis war." Soweto war ein zentraler Ort des Freiheitskampfes und ist auch heute, in demokratischen Zeiten, politisch von Bedeutung. Das spiegelt sich auch in den Büchern von Niq Mhlongo, einem der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller Südafrikas.

  • Film über Merce Cunningham

    Der US-amerikanische Tänzer und Choreograph Merce Cunningham war unbestritten einer der führenden Köpfe des zeitgenössischen Tanzes. Er arbeitete mit dem Komponisten John Cage, dem Maler Robert Rauschenberg, dem Künstler Andy Warhol und weiteren Größen der New Yorker Avantgarde zusammen und entwickelte völlig neue choreographische Herangehensweisen, indem er Bewegungsabläufe etwa mithilfe von Zufallsprozessen bestimmte. Mit ihrer künstlerischen Radikalität verstörten Cunningham und seine Kompagnie das zeitgenössische Publikum. Jetzt widmet die russische Filmemacherin Alla Kovgan dem 2009 verstorbenen Choreographen einen Dokumentarfilm. "Cunningham" bringt seine prägendsten Arbeiten im 3D-Format auf die Leinwand und zeichnet den Weg von seinen künstlerischen Anfängen Mitte der 1940er Jahre bis zum Zenit seiner Karriere nach.

  • Federico Fellini und die Cinecitta

    Italien feiert heuer den hundertsten Geburtstag des Filmregisseurs Federico Fellini. Nicht nur in seiner Heimatstadt Rimini ist ihm eine Ausstellung gewidmet; auch in Rom erinnert man sich in den Filmstudios von Cinecitta an Fellini, mit drei ihm gewidmeten Räumen. Eingerichtet wurden sie von Fellinis Szenenbildner, dem mehrfachen Oscar-Preisträger Dante Ferretti.

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