Leporello
Gedanken zur Gesellschaft
12. Februar 2020, 07:52
Gehmacher und das Glück
Der 93-jährige Landwirt, Sozialforscher und Autor Ernst Gehmacher bezeichnet sich heute als einen glücklichen Menschen. "Wege zum Glück" heißt eines seiner Bücher. Doch seine frühen Jahre im Zweiten Weltkrieg waren auch von Angst geprägt. Nach dem Krieg zog er an den Wiener Stadtrand, solidarisierte sich mit den Landarbeitern und organisierte Streiks. Als er der Arbeiterzeitung einen Text über das Proletariat auf dem Land anbot, war das sein Einstieg in den Journalismus. Daneben studierte Ernst Gehmacher Soziologie und wurde einer der berühmtesten Sozialforscher des Landes. Ab den 1970er Jahren war er Geschäftsführer des IFES Institut für empirische Sozialforschung in Wien. Er erfand die heute noch gebräuchliche Wählerstromanalyse und beriet nacheinander vier Wiener Bürgermeister. Vor kurzem wurde Ernst Gehmacher für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet. Gestaltung: Hanna Ronzheimer
Tempel des Abfalls
Wie kommunizieren wir über den Abfall, der uns überdauert mit nachfolgenden Kulturen? Antworten auf diese und andere angesichts der ökologischen Welt-Probleme auftauchenden Fragen versuchen die Künstlerin Anna Lerchbaumer und der Künstler und Philosoph Kilian Jörg zu finden. Und zwar in der Verbindung von Spiritualität und Gift, von Religion und Verschmutzung. Im Wiener Ausstellungsraum "Angewandte Innovation Lab" haben sie einen "Toxic Temple" eingerichtet. Darin zu bestaunen und gegebenenfalls anzubeten sind Skulpturen aus Verpackungsmaterial, eine Soundinstallation aus entsorgten Netzgeräten, auf Sockeln thronende Plastikmüllsäcke und eine in schwarze Folie gekleidete Gottheit, der Elektroschrott als Opfer dargeboten wird. Gestaltung: Anna Soucek
Service
Angewandte Innovation Lab
Anna Lerchbaumer
Kilian Jörg
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