Radiogeschichten

Vom Gewicht der Vergangenheit

"Paradies" von Toni Morrison. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Thomas Piltz. Es liest Irina Wanka.

Das Städtchen Ruby in Oklahoma scheint mit einem Fluch belegt. Die Bewohner/innen, Nachkommen ehemaliger Sklaven, verstehen sich als verschworene Gemeinschaft. Siebzehn Meilen weiter, in einem verlassenen Kloster, wohnt die Sünde in Gestalt von fünf Frauen. Physische und emotionale Gewalt lassen nicht auf sich warten.
Mit ihrem Roman "Paradies" schloss Morrison ihren grandiosen Zyklus über die Geschichte der Schwarzen in den USA ab, den sie mit "Menschenkind" und "Jazz" begonnen hatte. Sie thematisiert darin schwere Themen: den Verlust der Unschuld, die paralysierende Kraft der Erinnerung, die Notwendigkeit, Verlust, Veränderung und Schmerz zu akzeptieren und die Vergangenheit loszulassen. Ein großes Epos über eine von Rassismus, Bigotterie und Intoleranz bedrohte Gruppe schwarzer und weißer Frauen.

Die am 18. Februar 1931 in Ohio geborene Literaturnobelpreisträgerin gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der afroamerikanischen Literatur. Sie starb im August 2019.

Gestaltung: Nicole Dietrich

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Toni Morrsion, "Paradies". Aus dem Amerikanischen übersetzt von Thomas Piltz. Rowohlt Verlag, 1999

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