Kreideschichten

NHMW/LUKENEDER

Vom Leben der Natur

Ammoniten, Kieselschwämme und Meeresechsen

Der Paläontologe Alexander Lukeneder spricht über die Lebewesen des Kreidemeers vor 130 Millionen Jahren.
Teil 1: Bewegung im Erdmittelalter
Gestaltung: Jakob Fessler und Renate Pliem

Die Kreidezeit ist die letzte Periode des Erdmittelalters, für unsere Breiten wird sie mit 145 bis 66 Millionen Jahren vor heute beziffert. Seit mehreren Jahren forscht der Paläontologe Alexander Lukeneder vom Naturhistorischen Museum Wien in der Langbathzone in Oberösterreich. Seine Hauptforschungsobjekte sind Ammoniten, Verwandte der heutigen Tintenfische. Die Kopffüßer mit dem eingerollten Gehäuse (vergleichbar mit dem heutigen Nautilus) bevölkerten das Kreidemeer, heute sind sie als Fossilien zu finden. Der Boden des Kreidemeers war von Kieselschwämmen bedeckt, Muscheln und Meeresschnecken fanden sich ebenfalls dort.

Im Sommer 2018 machte Alexander Lukeneder eine spektakuläre Entdeckung in der Langbathzone: Er fand einen 1,5 Zentimeter großen Zahn. Untersuchungen zeigten, dass es sich um den Zahn eines Pliosauriers handelt. Diese Paddelechse war zirka sechs Meter lang und ein Top-Räuber des Kreidemeers. Es ist der erste Fund eines Pliosaurierzahnes auf österreichischem Gebiet, und der zweite Fund in den Alpen.

Pliosaurier zählten zur Gruppe der Flossenechsen. Der große, zwei bis drei Meter lange Kopf ähnelte dem eines Krokodils. Flossenähnliche Gliedmaßen halfen dem Pliosaurier bei der Fortbewegung durch das Wasser. Mit den scharfen Zähnen riss er Urhaie und knackte Ammoniten mitsamt der Schale. Der Pliosaurierzahn, den Alexander Lukeneder entdeckte, ist derzeit im Naturhistorischen Wien ausgestellt.

Service

GESPRÄCHSPARTNER:

Dr. Alexander Lukeneder
Paläontologe
Naturhistorisches Museum Wien


Veranstaltungshinweis:
Mittwoch, 25. März 2020, 18:30 Uhr
"Erster Pliosaurier Österreichs entdeckt"


Kostenfreie Podcasts:
Vom Leben der Natur - XML
Vom Leben der Natur - iTunes

Sendereihe