Frauenschulter, dahinter Menschen in Unschärfe

AP/HENG SINITH

Punkt eins

"Meine Verachtung, entbehrliche Herren"

Österreichische Literatinnen bündeln ihre Aggression.
Gäste: Lydia Haider, Schriftstellerin, Herausgeberin & Judith Goetz, Politik- und Literaturwissenschafterin, Schriftstellerin. Moderation: Xaver Forthuber.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79; E-Mails an punkteins(at)orf.at

In dem Buch "Und wie wir hassen" hat die Wiener Schriftstellerin Lydia Haider Hetzreden von 15 Frauen versammelt. Es ist eine Anthologie des Hasses - und zwar "ohne Rücksicht auf Verluste", wie es im Vorwort heißt: Hass auf "Denkzwerge", auf Selfies, auf die Stadt Salzburg, den Literaturmarkt und den Kulturjournalismus, Hass auf Rosinen, das Wetter (jedes Wetter) oder Unterhosen.

Unter den Autorinnen sind Sibylle Berg, Stefanie Sargnagel, die Rapperin Ebow, die Multimedia-Künstlerin Sophia Süßmilch und die Autorin und Dramatikerin Barbi Markovic. Alle sind Frauen, die nicht mehr einsehen, dass sie aufgrund der gesellschaftlichen Rollenbilder ständig gemaßregelt werden, doch bitte lieb zu sein und schön zu sprechen. Sie erobern Hass und Hetze, in der Realität meist von Männern und/oder der extremen Rechten besetzt, als literarische Gattung für sich zurück.

Die Politik- und Literaturwissenschafterin Judith Goetz ist mit einem Text namens "Meine Verachtung, entbehrliche Herren!" in dem Buch vertreten. Gemeinsam mit Herausgeberin Lydia Haider ist sie zu Gast bei Xaver Forthuber.

Warum der Hass? Auf Ungleichheit, Unterdrückung, auf alle gesellschaftlichen Missstände immer nur mit Liebe und Pazifismus zu reagieren, das bringe uns nicht weiter, sagt Lydia Haider. Und wohin bringt uns eine wohlgesetzte Hetzrede?

Was kann Hass - ist er kathartisch, einfach nur ehrlich und angemessen, ein entschiedenes Dagegenhalten dort, wo einfach dagegengehalten werden muss? Reden Sie mit - live in der Sendung unter 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Lydia Haider (Hg.): Und wie wir hassen. 15 Hetzreden. Wien: Kremayr & Scheriau, 2020.

Buchpräsentation am Sonntag, 8.3., 16 Uhr im Schauspielhaus Wien.

Lesung am Sonntag, 8.3., 19 Uhr in der Kunsthalle Wien Museumsquartier im Rahmen der Ausstellungseröffnung "...von Brot, Wein, Autos, Sicherheit und Frieden"

Sendereihe

Gestaltung

  • Xaver Forthuber

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